Fusspilgerweg Rapperswil
Rapperswil – Pfäffikon – Passhöhe St. Meinrad (Etzel) – Einsiedeln
Diese alte Pilgerroute kann man als „Königsweg“ nach Einsiedeln bezeichnen. Auf dieser Strecke gehen Sie auf jenem Weg, den vor Ihnen schon unzählige Pilger durch viele Jahrhunderte hindurch gegangen sind bis nach Santiago de Compostela, dem Grab des Apostels Jakobus im Nordwesten Spaniens. Einsiedeln bildete im Mittelalter und seit einigen Jahren wieder neu ein wichtiges Etappenziel auf dem Jakobsweg.
Rapperswil befindet sich am Zürichsee und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Der Jakobsweg ist gut ausgeschildert. Ganz in der Nähe des Bahnhofs in Rapperswil befindet sich der hölzerne Pilgersteg über den Zürichsee. Bereits im Mittelalter verband ein Steg die beiden Seeseiten. Der aktuelle Steg stammt aus dem Jahr 2000. Er führt zur Halbinsel Hurden auf der anderen Seite des Zürichsees. Von dort geht es weiter nach Pfäffikon, einer Ortschaft, die seit vielen Jahrhunderten eng mit dem Kloster Einsiedeln verbunden ist. Zeugen davon sind die Insel Ufnau im Zürichsee mit der Kirche St. Peter und Paul und der Kapelle St. Martin, das Schloss Pfäffikon mit dem mittelalterlichen Schlossturm, die moderne Kirche St. Meinrad sowie die Landwirtschaftliche Schule.
In Pfäffikon angekommen, folgen Sie dem Weg zur Passhöhe St. Meinrad (950 Meter über Meer, Höhendifferenz ca. 400 Meter). Auf der Passhöhe laden ein Gasthaus und eine dem hl. Meinrad geweihte Kapelle zur Rast ein. Die schmucke Kapelle erinnert an den heiligen Meinrad (+861), der hier einige Zeit als Einsiedler lebte, bevor er sich weiter in den Wald zurückzog und an der Stelle der heutigen Einsiedler Gnadenkapelle seine Einsiedelei errichtete. Die Kapelle wurde 1698 erbaut und erinnert in ihren Formen an den Vorgängerbau der heutigen Gnadenkapelle in der Klosterkirche Einsiedeln.
Von der Passhöhe aus geht es hinunter zur „Tüfelsbrugg“ aus dem Jahre 1699. In deren Nähe wurde der berühmte Arzt und Alchimist Paracelsus (1493-1541) geboren. Die Strasse führt direkt zum Dorfeingang von Einsiedeln, vorbei an einem grossen Wegkreuz, dem „Galgenchapeli“ (Hinrichtungsstätte bis Ende des 18. Jahrhunderts) und einer schönen Mariensäule. Schon von weitem grüssen die beiden Türme der Klosterkirche. Der Weg führt weiter vorbei an der Kapelle St. Gangulf, dem ältesten erhaltenen Gebäude Einsiedelns (erbaut 1031). Ein paar Schritte weiter und schon steht der Pilger auf dem Klosterplatz vor der imposanten Westfassade des Klosters Einsiedeln.