Es ist eine kostbare Tradition der Kirche, nicht nur in der Karwoche, sondern die ganze Fastenzeit über des Leidensweges Jesu zu gedenken. Die Betrachtung der 14 Kreuzwegstationen hilft uns, unseren eigenen – manchmal herausfordernden – Lebensweg in Beziehung zu Jesus Christus zu bringen, sowie im Gebet solidarisch zu sein mit unzähligen Menschen, deren derzeitige Situation ebenfalls einem Weg von Leid und Schmerz gleicht.
Der in den 1930er-Jahren geschaffene Einsiedler Kreuzweg, der an der südöstlichen Ecke des Klosterplatzes (Nähe Klosterladen/WC) beginnt, eignet sich ausgezeichnet dafür!
Jeweils am Karfreitag beginnt um 13.30 Uhr eine öffentliche Kreuzwegandacht mit einer jedes Jahr steigenden Anzahl Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Doch schon vorher kann das persönliche und vom Gebet begleitete Abschreiten der 14 Stationen eine wunderbare Einstimmung auf die Kar- und Ostertage sein. Bei jeder Station des Einsiedler Kreuzwegs regen nicht nur die ausdrucksstarken Darstellungen zum Gebet an, sondern auch Texte aus der Feder von Elena Hinshaw-Fischli helfen zu einem besinnlichen (Mit-)Gehen des Leidensweges Jesu.
Die rund 70 Höhenmeter, die zu bewältigen sind, ermöglichen zudem einen spektakulären Blick auf die monumentale barocke Einsiedler Klosteranlage. Da an schattigen Stellen des Wegs derzeit noch etwas Schnee liegt (Einsiedeln liegt auf 900 Metern über Meer!), braucht es für ein unfallfreies Begehen des Kreuzwegs gutes Schuhwerk. Für ein meditatives, vom Gebet begleitetes Gehen des Einsiedler Kreuzwegs ist mindestens eine Stunde Zeit einzurechnen. Die 15. und letzte Station des Kreuzwegs bildet sinnvollerweise der Besuch der Einsiedler Gnadenkapelle und der Klosterkirche mit der Begegnung mit dem auferstandenen Herrn in der Mitfeier eines Gottesdienstes oder im Sakrament der Versöhnung.