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Ein bereicherndes Miteinander verschiedener Gebetstraditionen ergab sich in der ökumenischen Vesper in der Klosterkirche.

Rückblick auf die ökumenische Vesper am Sonntag, 19. Januar

Bereits zum dritten Mal wurde am Sonntag in der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen im Kloster Einsiedeln eine ökumenische Vesper gefeiert. Wie schon in den letzten Jahren bot dabei die gut gefüllte Klosterkirche ein überraschendes Bild, weil nämlich ausnahmsweise unter der Weihnachtskuppel ein provisorisches Chorgestühl aufgebaut war. Auf Einladung der Einsiedler Mönche kamen aus der ganzen Schweiz etwa 80 Mitglieder von 20 verschiedenen Gemeinschaften zusammen, die in verschiedenen konfessionellen Traditionen Tagzeitengebet und Formen klösterlichen Lebens pflegen, um gemeinsam zu beten.

Zunächst aber trafen sich alle im Grossen Saal des Klosters, um sich von der St. Galler Seelsorgerin und Bistumsverantwortlichen für Spiritualität und Bildung mit einem Vortrag zu «Da sein. Impuls zum Beten mit dem Leib» einstimmen zu lassen. Frau Hildegard Aepli erzählte von der Entwicklung ihrer eigenen Gebetspraxis je nach persönlichen Umständen und ihrem Umfeld. Dabei stellte sie heraus, wie sich ihr bei all diesen Transformationen die Bedeutung der leiblich erfahrenen Verbundenheit mit Himmel und Erde im Gebet erschloss. So konnten sich die Teilnehmenden zu einer Haltung der Offenheit für Gott inspirieren lassen und diese mit in die anschliessende Vesper nehmen.

In diesem gemeinsamen Gebet übernahmen wieder Vertreterinnen und Vertreter der unterschiedlichen Gemeinschaften Teile der Liturgie, sodass sich ein sehr vielfältiges und buntes Ganzes ergab. So trafen unter anderem Gregorianischer Gesang, ein orientalisch gesungener mehrsprachiger Psalm in Koptisch, Arabisch und Deutsch, eine Kombination aus Worship und reformiertem Kirchenlied, ein Taizé-Lied sowie ein mehrstimmiges Magnificat aufeinander. So drückten alle Mitfeiernden auf je eigene Weise betend und singend ihre Antwort auf die Frage Jesu aus der Lesung «Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?» (Joh 11,25f), die auch diesjähriges Motto der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen war, aus. Dem entsprach sehr schön auch die Predigt von Abt Urban Federer, der anlässlich des 1700-jährigen Jubiläums des ersten ökumenischen Konzils von Nizäa über das Wunder des Glaubens sprach, das sich nicht in einem festgelegten Glaubensbekenntnis erschöpft, sondern durch eine persönliche Antwort auf das Angesprochen- und Gefragt-Sein von Jesus Christus möglich wird.

Das gemeinsame Feiern setzten alle Teilnehmenden dann bei einem Apéro und bereicherndem Austausch untereinander fort.

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