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Einsiedler Gnadenbild mit Standeskerzen, kolorierter Holzschnitt von Johann Jost Hiltensperger, 18. Jahrhundert. Kloster Einsiedeln, Stiftsarchiv. (Foto: Donat Stuppan, Schweizerisches Nationalmuseum)

Bald schon eine neue Standeskerze vor der Gnadenkapelle

Vor der Gnadenkapelle stehen zahlreiche etwa 1.2 m grosse Kerzen in Reih und Glied. Diese sogenannten Standeskerzen werden von verschiedenen Pilgergruppen zu Unserer Lieben Frau nach Einsiedeln gebracht und hier entzündet. Sie stehen symbolisch für die zahlreichen Anliegen, die auf den verschiedenen Wallfahrten an unseren Gnadenort getragen werden.

 

Standeskerzen – Geschenk mit Tradition

Die Standeskerzen gehen auf die Pilgerfahrten der Stände (Kantone) zurück, die im Mittelalter «Kreuzgänge», später auch «Standeswallfahrten» genannt wurden. Der Eidgenossenschaft galt das Kloster Einsiedeln schon früh als Nationalheiligtum, wobei die einzelnen Kantone bereits seit dem beginnenden 14. Jahrhundert ihre je eigenen Wallfahrten durchführten. Die Teilnahme daran war obrigkeitlich verordnet: Neben Regierungsvertretern und Angehörigen des Klerus hatte sich eine Person pro Haushalt daran zu beteiligen. So kamen bis zu Tausend Menschen zusammen, um dem Einsiedler Gnadenbild Anliegen und Bitten vorzubringen. Als Votivgabe wurden grosse Standeskerzen mitgebracht, die rund um die Muttergottes  aufgestellt und angezündet wurden. Durch den starken Russ der Kerzen hat sich, so die Vermutung, mit der Zeit das ursprünglich fleischfarbene Antlitz der Madonna dunkel verfärbt.

 

Kerze mit päpstlichem Segen

Am kommenden Samstag findet zum ersten Mal eine Fusswallfahrt der «Vereinigung ehemaliger päpstlicher Schweizergardisten» von Biberbrugg nach Einsiedeln statt. In einer anschliessenden Andacht mit Kardinal Emil Paul Tscherrig, welcher im Jahr 1970 ebenfalls Dienst in der Schweizergarde geleistet hat, wird eine neue Kerze entzündet, die fortan als «Standeskerze» bei der Gnadenkapelle aufgestellt sein wird. Sie wurde erst kürzlich von Papst Franziskus persönlich gesegnet. So stellt die lichtvolle Gabe ein schönes Zeichen für die Verbundenheit des Klosters Einsiedeln mit der Weltkirche dar, besonders aber auch mit der Schweizergarde in Rom, als deren Kaplan mit Pater Kolumban ja ein Mitbruder von uns wirkt.

 

Öffentliche Programmpunkte der Wallfahrt der ehemaligen Schweizergardisten

12.15 Uhr Andacht bei der Gnadenkapelle

15.00 Uhr Gottesdienst in der Klosterkirche mit Kardinal Emil Paul Tscherrig

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