Gottes Wort
Sonntag
12
Februar 2023
6. Sonntag im Jahreskreis (g)
Lesejahr: A 1
Gottes Wort
12.02.2023
6. Sonntag im Jahreskreis
Viele Menschen sind am Suchen nach Sinn. Gott sei Dank! Fraglich wird aber der Versuch, einmal hier, einmal dort etwas zu „naschen“, aber ohne den Durchblick auf das Ziel zu gewinnen. – Diese Motive begegnen uns heute in den Lesungen.
Kyrie
Christus, du hast die wahre Gerechtigkeit gelehrt. Herr, erbarme dich.
Du hast zur geschwisterlichen Liebe gemahnt. Christus, erbarme dich.
Du hast uns zu Wahrhaftigkeit im Reden angehalten. Herr, erbarme dich.
Du hast zur geschwisterlichen Liebe gemahnt. Christus, erbarme dich.
Du hast uns zu Wahrhaftigkeit im Reden angehalten. Herr, erbarme dich.
Tagesgebet
Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz, das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
1. Lesung
Sir 15,15–20
Freiheit der Wahl
Gott gab den Menschen seine Gebote und Vorschriften. Wenn du willst, kannst du das Gebot halten; Gottes Willen zu tun ist Treue.
Feuer und Wasser sind vor dich hingestellt; streck deine Hände aus nach dem, was dir gefällt.
Der Mensch hat Leben und Tod vor sich; was er begehrt, wird ihm zuteil. Überreich ist die Weisheit des Herrn; stark und mächtig ist er und sieht alles.
Die Augen Gottes schauen auf das Tun des Menschen, er kennt alle seine Taten. Keinem gebietet er zu sündigen, und die Betrüger unterstützt er nicht.
Die Freiheit, sein eigenes Geschick zu wagen
Jesus Sirach unterstreicht stark die persönliche Freiheit der Wahl. Lässt sich der Mensch dabei von Gottes Geboten leiten, so wählt er das Leben. Wenn er sich dieser Führung versagt, verpasst er sein Ziel. Der Tod gehört zwar zum Menschenleben, er wird aber zur Strafe, wenn das Leben nicht zu dem von Gott gesetzten Ziel führt.
Freiheit der Wahl
Gott gab den Menschen seine Gebote und Vorschriften. Wenn du willst, kannst du das Gebot halten; Gottes Willen zu tun ist Treue.
Feuer und Wasser sind vor dich hingestellt; streck deine Hände aus nach dem, was dir gefällt.
Der Mensch hat Leben und Tod vor sich; was er begehrt, wird ihm zuteil. Überreich ist die Weisheit des Herrn; stark und mächtig ist er und sieht alles.
Die Augen Gottes schauen auf das Tun des Menschen, er kennt alle seine Taten. Keinem gebietet er zu sündigen, und die Betrüger unterstützt er nicht.
Die Freiheit, sein eigenes Geschick zu wagen
Jesus Sirach unterstreicht stark die persönliche Freiheit der Wahl. Lässt sich der Mensch dabei von Gottes Geboten leiten, so wählt er das Leben. Wenn er sich dieser Führung versagt, verpasst er sein Ziel. Der Tod gehört zwar zum Menschenleben, er wird aber zur Strafe, wenn das Leben nicht zu dem von Gott gesetzten Ziel führt.
Antwortpsalm
Psalm 1,1–4.6
R: Selig die Menschen, die leben nach der Weisung des Herrn.
Wohl denen, deren Weg ohne Tadel ist,
die leben nach der Weisung des Herrn.
Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen
und ihn suchen von ganzem Herzen.
Du hast deine Befehle gegeben,
damit man sie genau beachtet.
Wären doch meine Schritte fest darauf gerichtet,
deinen Geboten zu folgen!
Herr, tu deinem Knecht Gutes, erhalt mich am Leben!
Dann will ich dein Wort befolgen.
Öffne mir die Augen
für das Wunderbare an deiner Weisung!
Herr, weise mir den Weg deiner Gesetze!
Ich will ihn einhalten bis ans Ende.
Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung folge
und mich an sie halte aus ganzem Herzen.
R: Selig die Menschen, die leben nach der Weisung des Herrn.
Wohl denen, deren Weg ohne Tadel ist,
die leben nach der Weisung des Herrn.
Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen
und ihn suchen von ganzem Herzen.
Du hast deine Befehle gegeben,
damit man sie genau beachtet.
Wären doch meine Schritte fest darauf gerichtet,
deinen Geboten zu folgen!
Herr, tu deinem Knecht Gutes, erhalt mich am Leben!
Dann will ich dein Wort befolgen.
Öffne mir die Augen
für das Wunderbare an deiner Weisung!
Herr, weise mir den Weg deiner Gesetze!
Ich will ihn einhalten bis ans Ende.
Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung folge
und mich an sie halte aus ganzem Herzen.
2. Lesung
1 Kor 2,6–10
Die überragende Weisheit Gottes
Wi verkündigen Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden.
Vielmehr verkündigen wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung.
Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt; denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.
Nein, wir verkündigen, wie es in der Schrift heisst, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Grosse, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Denn uns hat es Gott enthüllt durch den Geist. Der Geist ergründet nämlich alles, auch die Tiefen Gottes.
Wahre Weisheit
In Korinth scheinen sich gewisse Kreise im Besitz einer höheren Erkenntnis (Gnosis) und Vollkommenheit gewähnt zu haben. Sie schauten auf die vermeintlich simple Religiosität ihrer Glaubensbrüder hinab. Wenn sich manche auf Philosophen ihrer Zeit oder auf „Machthaber dieser Welt“ (Sterngottheiten?) verliessen, warnt Paulus vor dem enttäuschenden Ende solcher Ideologien. Unvergleichlich höher als solche falsche Klugheit, steht für den Glauben die „Weisheit Gottes“. Er hat aus Liebe, über alle Erwartungen oder Vorstellungen von Menschen hinaus, seinen einzigartigen Heilsweg eröffnet hat, indem er in seinem Sohn die Not der sterblichen Menschen auf sich genommen hat. Der verherrlichte Christus ist nun die Hoffnung der Seinen.
Die überragende Weisheit Gottes
Wi verkündigen Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden.
Vielmehr verkündigen wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung.
Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt; denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.
Nein, wir verkündigen, wie es in der Schrift heisst, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Grosse, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Denn uns hat es Gott enthüllt durch den Geist. Der Geist ergründet nämlich alles, auch die Tiefen Gottes.
Wahre Weisheit
In Korinth scheinen sich gewisse Kreise im Besitz einer höheren Erkenntnis (Gnosis) und Vollkommenheit gewähnt zu haben. Sie schauten auf die vermeintlich simple Religiosität ihrer Glaubensbrüder hinab. Wenn sich manche auf Philosophen ihrer Zeit oder auf „Machthaber dieser Welt“ (Sterngottheiten?) verliessen, warnt Paulus vor dem enttäuschenden Ende solcher Ideologien. Unvergleichlich höher als solche falsche Klugheit, steht für den Glauben die „Weisheit Gottes“. Er hat aus Liebe, über alle Erwartungen oder Vorstellungen von Menschen hinaus, seinen einzigartigen Heilsweg eröffnet hat, indem er in seinem Sohn die Not der sterblichen Menschen auf sich genommen hat. Der verherrlichte Christus ist nun die Hoffnung der Seinen.
Ruf vor dem Evangelium
Halleluja. Halleluja. Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde; du hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart. Halleluja.
Evangelium
Mt 5,17–37
Bergpredigt: Die wahre Gerechtigkeit
Vom Gesetz und von den Propheten
Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird gross sein im Himmelreich.
Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit grösser ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Vom Töten und von der Versöhnung
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein.
Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.
Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schliess ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.
Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Vom Ehebruch
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen.
Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiss es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt.
Von der Ehescheidung
Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben.
Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.
Vom Schwören
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast.
Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füsse, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des grossen Königs. Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiss oder schwarz machen.
Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.
Wegweisung
„Gesetz und Propheten“ galten in Galiläa als anerkannte Verhaltensnorm, wenn auch die Quellen nicht genau zitiert wurden und die Auslegung variierte. Jesus stellt die Norm nicht in Frage, im Gegenteil. Sie soll in einem vertieften oder höheren Sinn „erfüllt“ werden. Diese Vollendung findet sich in der Person und der Botschaft Jesu selbst. Gleich nach dem sehr jüdischen Bekenntnis zum „Gesetz“ wird Jesus die neue, „überfliessende Gerechtigkeit“ gewissen Sätzen der „Alten“ gegenüberstellen.
Auch den Schriftgelehrten ging es um die „Gerechtigkeit“, nämlich um das rechte Leben vor Gott. Mit teils überspitzt formulierten Gegenüberstellungen macht Jesus an Beispielen deutlich, wie sich seine „grössere“ Gerechtigkeit von der alten unterscheidet. Auch ein weniger gravierend scheinendes Fehlverhalten ist ernst zu nehmen. Gott richtet nicht nach den äusseren Taten, sondern nach der Gesinnung der Herzen. So kann es sein, dass Hass oder verbale Aggressionen (mobbing!) an die Seite des Mordes gestellt werden. Oder: Die Opfergabe eines feindseligen Herzens ist wertlos ist. Denn Gott ist Liebe. Sie ist der Kern der neuen Gerechtigkeit.
Die Ehefrau eines andern Mannes lüstern zu begehren (was mehr ist als Erblicken!), ist schon ein Schritt zum Ehebruch. Die moralische Integrität ist nicht weniger wichtig als die Unversehrtheit von Organen. Das kann schmerzhafte Umstellungen erfordern.
Weiter betont Jesus die Treue und Verlässlichkeit. Ein Ehemann darf seine Frau nicht loswerden wollen, auch wenn er damals legal die „Entlassung“ praktizieren konnte. Jesus desavouiert diese Praxis und rückt sie in die Nähe des Ehebruches. Der Mann soll auf die Möglichkeit der „Entlassung“, wegen der vorhersehbaren Folgen, verzichten. Wie Gott seine Treue nicht zurücknimmt, soll die Dynamik der ehelichen Liebe nicht abgebrochen werden. Jesus lässt nicht zu, dass Ausnahmen von der prophetisch stark betonten Unauflöslichkeit der Ehe im Gesetz verankert werden. Die Redaktion von Vers 32 zeigt aber, dass im konkreten Fall einer auswegslosen Situation (nach einem sexuellen Fehlverhalten der Frau!), Barmherzigkeit geübt wurde.
Für Jesus soll die Rede aus der innern Wahrhaftigkeit des Menschen stammen. Wenn dieser seinen Weg in Treue und Ehrlichkeit vor Gott geht, muss er nicht eine zusätzliche Garantie einbauen. Er soll Gott nicht (auch nicht mit einer Umschreibung des Gottesnamens) durch einen Schwur zum Zeugen machen wollen, auch nicht in Form einer Selbstverwünschung („bei meinem Haupt“). – In der Tradition (und schon in der Bibel) läuft unter bestimmten Bedingungen doch auch eine Praxis des Schwörens weiter. Vgl. Angelika Strotmann. www.perikopen.de
Bergpredigt: Die wahre Gerechtigkeit
Vom Gesetz und von den Propheten
Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird gross sein im Himmelreich.
Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit grösser ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Vom Töten und von der Versöhnung
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein.
Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.
Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schliess ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.
Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Vom Ehebruch
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen.
Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiss es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt.
Von der Ehescheidung
Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben.
Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.
Vom Schwören
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast.
Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füsse, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des grossen Königs. Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiss oder schwarz machen.
Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.
Wegweisung
„Gesetz und Propheten“ galten in Galiläa als anerkannte Verhaltensnorm, wenn auch die Quellen nicht genau zitiert wurden und die Auslegung variierte. Jesus stellt die Norm nicht in Frage, im Gegenteil. Sie soll in einem vertieften oder höheren Sinn „erfüllt“ werden. Diese Vollendung findet sich in der Person und der Botschaft Jesu selbst. Gleich nach dem sehr jüdischen Bekenntnis zum „Gesetz“ wird Jesus die neue, „überfliessende Gerechtigkeit“ gewissen Sätzen der „Alten“ gegenüberstellen.
Auch den Schriftgelehrten ging es um die „Gerechtigkeit“, nämlich um das rechte Leben vor Gott. Mit teils überspitzt formulierten Gegenüberstellungen macht Jesus an Beispielen deutlich, wie sich seine „grössere“ Gerechtigkeit von der alten unterscheidet. Auch ein weniger gravierend scheinendes Fehlverhalten ist ernst zu nehmen. Gott richtet nicht nach den äusseren Taten, sondern nach der Gesinnung der Herzen. So kann es sein, dass Hass oder verbale Aggressionen (mobbing!) an die Seite des Mordes gestellt werden. Oder: Die Opfergabe eines feindseligen Herzens ist wertlos ist. Denn Gott ist Liebe. Sie ist der Kern der neuen Gerechtigkeit.
Die Ehefrau eines andern Mannes lüstern zu begehren (was mehr ist als Erblicken!), ist schon ein Schritt zum Ehebruch. Die moralische Integrität ist nicht weniger wichtig als die Unversehrtheit von Organen. Das kann schmerzhafte Umstellungen erfordern.
Weiter betont Jesus die Treue und Verlässlichkeit. Ein Ehemann darf seine Frau nicht loswerden wollen, auch wenn er damals legal die „Entlassung“ praktizieren konnte. Jesus desavouiert diese Praxis und rückt sie in die Nähe des Ehebruches. Der Mann soll auf die Möglichkeit der „Entlassung“, wegen der vorhersehbaren Folgen, verzichten. Wie Gott seine Treue nicht zurücknimmt, soll die Dynamik der ehelichen Liebe nicht abgebrochen werden. Jesus lässt nicht zu, dass Ausnahmen von der prophetisch stark betonten Unauflöslichkeit der Ehe im Gesetz verankert werden. Die Redaktion von Vers 32 zeigt aber, dass im konkreten Fall einer auswegslosen Situation (nach einem sexuellen Fehlverhalten der Frau!), Barmherzigkeit geübt wurde.
Für Jesus soll die Rede aus der innern Wahrhaftigkeit des Menschen stammen. Wenn dieser seinen Weg in Treue und Ehrlichkeit vor Gott geht, muss er nicht eine zusätzliche Garantie einbauen. Er soll Gott nicht (auch nicht mit einer Umschreibung des Gottesnamens) durch einen Schwur zum Zeugen machen wollen, auch nicht in Form einer Selbstverwünschung („bei meinem Haupt“). – In der Tradition (und schon in der Bibel) läuft unter bestimmten Bedingungen doch auch eine Praxis des Schwörens weiter. Vgl. Angelika Strotmann. www.perikopen.de
Fürbitten
Herr Jesus Christus, du hast Wahrhaftigkeit und Liebe gelehrt:
Lass deine Gläubigen die Gebote als Wegweisung zu einem erfüllten Leben verstehen.
Wecke unter den Völkern die Bereitschaft zu Frieden und Versöhnung.
Stärke die Eheleute in der gegenseitigen Liebe und Treue.
Erhalte bei Jung und Alt den Willen zur Aufrichtigkeit.
Stehe jenen Christen bei, die um des Glaubens willen verfolgt werden.
Lass unsere Verstorbenen erfahren, was du denen bereitet hast, die dich lieben.
Barmherziger Gott, du weisst, was uns schwachen Menschen Not tut. Stütze und führe uns auf unserem Weg in dieser Zeit, damit wir dich einst preisen in alle Ewigkeit.
Lass deine Gläubigen die Gebote als Wegweisung zu einem erfüllten Leben verstehen.
Wecke unter den Völkern die Bereitschaft zu Frieden und Versöhnung.
Stärke die Eheleute in der gegenseitigen Liebe und Treue.
Erhalte bei Jung und Alt den Willen zur Aufrichtigkeit.
Stehe jenen Christen bei, die um des Glaubens willen verfolgt werden.
Lass unsere Verstorbenen erfahren, was du denen bereitet hast, die dich lieben.
Barmherziger Gott, du weisst, was uns schwachen Menschen Not tut. Stütze und führe uns auf unserem Weg in dieser Zeit, damit wir dich einst preisen in alle Ewigkeit.
Schlussgebet
Gott, du Spender alles Guten, du hast uns das Brot des Himmels geschenkt. Erhalte in uns das Verlangen nach dieser Speise, die unser wahres Leben ist. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.