Gottes Wort
Sonntag
26
April 2020
3. Sonntag der Osterzeit Lesejahr: A 2

Gottes Wort
26.04.2020

3. Sonntag der Osterzeit

Die heutigen Texte sprechen von Wegen zur Gemeinschaft mit Jesus. Sie führen zu einer realen Erfahrung, auch wenn wir Jesus nicht „habhaft“ machen können. Sie ereignen sich unterwegs und beim „Brotbrechen“.

Kyrie

Christus, Gott hat dich von den Wehen des Todes befreit. Herr, erbarme dich.
Gott hat dich auferweckt und dir die Herrlichkeit gegeben. Christus, erbarme dich.
Du bist wirklich auferstanden und dem Simon erschienen. Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Allmächtiger Gott, lass die österliche Freude in uns fortdauern, denn du hast deiner Kirche neue Lebenskraft geschenkt und die Würde unserer Gotteskindschaft in neuem Glanz erstrahlen lassen. Gib, dass wir den Tag der Auferstehung voll Zuversicht erwarten als einen Tag des Jubels und des Dankes. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

1. Lesung

Apg 2,14.22–33
Vom Weg Jesu

Da trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine Worte!

Israeliten, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, den Gott vor euch beglaubigt hat durch machtvolle Taten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst – ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde. David nämlich sagt über ihn: Ich habe den Herrn beständig vor Augen. Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Zunge und auch mein Leib wird in sicherer Hoffnung ruhen; denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis, noch lässt du deinen Frommen die Verwesung schauen. Du zeigst mir die Wege zum Leben, du erfüllst mich mit Freude vor deinem Angesicht.

Die Sendung Jesu geht weiter
Die pfingstliche Missionspredigt des Petrus handelt vom Wirken, vom Leiden und der Auferweckung Jesu. Petrus bezieht sich auf messianisch gedeutete Psalmstellen und zeigt, dass der Tod Jesu seiner Sendung kein Ende setzen kann, im Gegenteil. – Der Schriftbeweis mag für Kenner schwach sein, wesentlich ist, dass die ersten Christen im Licht der Schrift (AT!) das Leben, Sterben und Auferstehen Jesu deuteten.

Antwortpsalm

Psalm 16,1–2.5.7–10
R: Du zeigst mir den Pfad zum Leben.

Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir.
Ich sage zum Herrn: «Du bist mein Herr;
mein ganzes Glück bist du allein.»
Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher;
du hältst mein Los in deinen Händen.

Ich preise den Herrn, der mich beraten hat.
Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.
Ich habe den Herrn beständig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.

Darum freut sich mein Herz
und frohlockt meine Seele;
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis;
du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen.

Du zeigst mir den Pfad zum Leben.
Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle,
zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.

2. Lesung

1 Petr 1,17–21
Vom Weg zum Glauben

Wenn ihr den als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht. Ihr wisst, dass ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. Er war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen. Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt.

Das neue Osterlamm
Israels Auszug aus Ägypten liefert hier eine Gewebe von Anspielungen und Zitaten, die in der frühen Kirche bei der Verkündigung und theologischen Ausdeutung des Ostergeheimnisses eingesetzt wurden. Der Verfasser sieht Gott als Vater, mahnt aber zur Gottesfurcht, denn, wie nach jüdischer Theologie der Auszug viel kostete, sind wir um einen teuren Preis erlöst. Näherhin werden das „Lamm“ und das „Blut“ der Osternacht in einzigartiger Weise von Jesus verstanden. Dieses Pascha ist im konkreten Leben zu verwirklichen.

Ruf vor dem Evangelium

Halleluja. Halleluja. Herr Jesus, erschliess uns die Schrift! Lass unser Herz entbrennen, wenn du zu uns redest. Halleluja.

Evangelium

Lk 24,13–35
Die Jünger auf dem Weg zum Glauben
Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen – er hiess Kleopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weisst, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in grosse Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.

Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.

So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?

Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Der Auferstandene mit uns auf dem Weg
Die trauernden Jünger begegnen dem Auferstanden, zunächst mit „gehaltenen Augen“, in einem unbekannten Weggefährten, der sich ihnen „von hinten her“ anschliesst, während sie von Jerusalem weggehen. Das Weggespräch über den christologischen Sinn der Schrift (AT!), speziell über die Gottverfügtheit des Messias und seines Leidens, bereitet die wahre Sicht des Auferstandenen vor. Es erwacht die Sehnsucht nach dem „Bleiben“ der Gegenwart Christi. Beim „Brotbrechen“ erkennen die Jünger den Auferstandenen als wirklich gegenwärtig. Es ist eine sakramentale Gegenwart, denn Jesus selber eröffnet sich beim zeichenhaften Geschehen, doch nicht so, dass die Jünger sich Jesus „habhaft“ machen können. Diese Erfahrung führt zur Rückkehr in die Gemeinde, die von der (wichtigeren) Ostererfahrung des Petrus berichtet.

Fürbitten

Christus, die Jünger von Emmaus baten dich, bei ihnen zu bleiben:
Öffne Sinne und Herz der Gläubigen für das Verständnis der Heiligen Schrift.
Befreie die Christen unserer Zeit von Traurigkeit und Zweifeln.
Begleite junge Menschen, die ihren Lebensweg unter die eigenen Füsse nehmen.
Wecke den Glauben der jungen Generation, die sich auf die Firmung vorbereiten.
Schenke das rechte Wort allen, die heute den Glauben verkünden.
Bleibe bei uns am Abend des Lebens und führe unsere Verstorbenen ins Osterlicht.

Herr Jesus Christus, du begleitest uns auf dem Weg des Lebens. Stille unsere Sehnsucht und führe uns zum Ziel unseres Weges. Der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.

Schlussgebet

Ewiger Gott, du hast uns durch die Ostergeheimnisse erneuert. Wende dich uns voll Güte zu und bleibe bei uns mit deiner Huld, bis wir mit verklärtem Leib zum unvergänglichen Leben auferstehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.