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Die Botschaft des Welttheaters 2024 in unseren Ohren

Seit nunmehr genau hundert Jahren spielt die Einsiedler Bevölkerung auf dem Klosterplatz vor der Fassade unseres Klosters ein Stück, das die Menschen bewegt. Auch für uns Mönche ist die jeweilige Interpretation des Inhalts des barocken Textes aus dem 17. Jahrhundert immer wieder Anlass, uns über die zentralen Fragen des Lebens aus einer neuen Perspektive heraus Gedanken zu machen.

Apero-Angebot vor Aufführungen des Welttheaters

Im einzigartigen Innenhof, dem sogenannten "Küchengarten", servieren wir für Gruppen ab 10 Personen einen exklusiven Apero riche mit Getränken und Häppchen. Tauchen Sie vor dem Besuch des Spektakels auf dem Klosterplatz in die einmalige Atmosphäre des Klosters ein.

Zum Apero-Angebot

Fragen aller Zeiten 

Welche Rolle ist meine Rolle? Was war vor meiner Zeit auf Erden und was wird danach sein? Und wozu das alles? Das sind die grossen Fragen der Menschheit, das sind die Fragen jedes Einzelnen, und zwar aller Zeiten. Wir Mönche stellen sie uns selbst und wir hören sie von den Menschen, die wir in der Schule, in der Wallfahrt, in den Pfarreien oder sonst wo begleiten. Wir freuen uns, dass die Macher des Welttheaters, allen voran Lukas Bärfuss und Livio Andreina versuchen, in ihrer Sprache eine Antwort auf diese Fragen zu geben. Dass es keine fertige Antwort sein kann, sondern vielmehr ein Anstoss für das eigene Weiterdenken, für die eigene Auseinandersetzung mit dem Thema, liegt in dessen Natur.

Komplex, aber nicht alleingelassen

Vielleicht ist die Wirklichkeit, in der wir heutige Menschen nach einer Antwort ringen, komplexer als zur Zeit Calderóns, des ursprünglichen Autors des Welttheaters. So sind etwa Rollen nicht mehr klar vorgegeben, noch weniger klar voneinander zu trennen. Das möchte Lukas Bärfuss in seiner Adaption aufgreifen, wenn er alle Rollen des Theaters von einer einzigen Person spielen lässt. Dass er diese Person Emanuela nennt, scheint ebenfalls eine Botschaft zu vermitteln: Denn «Emanuel» ist der Name des Gottessohnes, der nichts anderes bedeutet als «Gott mit uns». Der Sohn Gottes, Jesus Christus, weiss, was es heisst, ein Leben als Mensch zu führen. Er kennt die Fragen des Lebens, seine Freuden und Herausforderungen aus eigener Erfahrung. Gerade deshalb können sein Vorbild und seine Antworten für unser Leben etwas sagen. 

Botschaft der Hoffnung, der Ermutigung und des Trostes

Eine wichtige Rolle spielt im Stück die Gnade, die allerdings gerade nicht als Rolle gespielt werden kann. Sie ist es aber, die am Schluss allem einen Sinn verleiht und die Suchenden beschenkt mit einem nicht in Worte zu fassenden Blick der Hoffnung auf alles Geschehen, mit Zuversicht im Herzen, mit der Fähigkeit, sich vertrauensvoll in die Hand von jemandem über sich selbst zu legen und dabei zu wissen, dass es gut so ist. Diese Gnade kann man sich nicht verdienen, auch nicht erringen, erkaufen oder erstreiten. Sie ist ein Geschenk, das kommt, wann es kommen will. 

Wir Mönche hoffen, dass gerade diese Botschaft für die Zuschauerinnen und Zuschauer eine hoffnungsvolle Perspektive auf das Leben schenkt, inmitten von allen Herausforderungen und Unwägbarkeiten, indem es den Blick darüber hinaus lenkt – oder besser gesagt hinauf, zu jemandem, der uns in Liebe, aber auch in aller Freiheit durch das Leben geleitet. 

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