
Der Besuch von Kardinal Parolin in Wort und Bild
Am Samstag und Sonntag, 6. und 7. November 2021 besuchte Kardinal Pietro Parolin unser Kloster. Hier finden Sie einen Rückblick darauf in Wort und Bild.
Der Besuch von Kardinalstaatssekretär Parolin anlässlich der Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Heiligen Stuhl im Jahr 1920 war schon lange angekündigt. Eigentlich wäre er für November 2020 geplant gewesen, doch da machte das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung. Dass Kardinal Parolin anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums auch unser Kloster besuchen wollte, war für uns eine grosse Ehre. Gross war unsere Freude darüber, dass dies nun auch endlich möglich geworden ist.
Nachdem der Kardinal am Samstagabend die Komplet und am Sonntagmorgen die Laudes mit unserer Mönchsgemeinschaft gefeiert hat, stand um 09.30 Uhr der dritte gemeinsame Gottesdienst auf dem Programm.
Zum festlichen Konventamt begrüsste Abt Urban neben Kardinal Parolin auch den Apostolischen Nuntius in Bern, Erzbischof Martin Krebs, und den Churer Diözesanbischof Joseph Maria Bonnemain sowie Vertreterinnen und Vertreter des Schwyzer Regierungsrates und des Einsiedler Bezirksrates. Der Stiftschor, die Choralschola und Stefano Bertoni an der Orgel gestalteten diesen Gottesdienst musikalisch mit.
Zu Beginn und am Schluss seiner Predigt, in welcher Kardinal Parolin auf die Schriftlesungen des Tages einging, sprach er eine Würdigung Einsiedelns aus. Er freute sich, dass er seinen Besuch in der Schweiz hier, «zu Füssen der Muttergottes von Einsiedeln, der ersten unter den Schutzpatronen dieses Landes» beginnen und dass er dazu den Apostolischen Segen von Papst Franziskus überbringen dürfe. Da der Kardinal leider kein Deutsch spricht, wurde die von ihm verfasste Predigt hauptsächlich von Pater Daniel Emmenegger, dem Dekan und Generalvikar unseres Klosters, vorgelesen.
Im Anschluss an den Gottesdienst präsentierte Pater Thomas Fässler den geladenen Gästen im Grossen Saal einen Überblick über die Verflechtung unseres Klosters mit der weltlichen und kirchlichen Politik. Seine Ausführungen zeigten, dass auch in der Klostergeschichte immer wieder eine ordentliche Portion diplomatisches Geschick notwendig war. So manche Episode regte die Anwesenden zum Schmunzeln an.
Dass ein Besuch im Kloster Einsiedeln nicht nur Gebetsgemeinschaft, sondern auch Mahlgemeinschaft bedeutet, ist selbstredend. So konnte Abt Urban im Namen unserer Gemeinschaft zum Mittagessen im Refektorium neben Kardinal Parolin auch zahlreiche weitere Gäste begrüssen. Beim anschliessenden Kaffee gab es Gelegenheit, dem Kardinal sowie den anwesenden Persönlichkeiten aus Politik und Kirche zu begegnen, bis der Kardinal und seine Begleiter um 14.00 Uhr unser Kloster wieder verliessen, um in Flüeli-Ranft und Sachseln die Wirkungs- und Grabstätte von Bruder Klaus zu besuchen und dort die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz zu treffen.
Wir blicken dankbar auf den Besuch dieses hohen und doch so beeindruckend einfachen Gastes zurück und hoffen, dass der Kardinal bei der «Madonna» von Einsiedeln Kraft und Segen für seinen wichtigen Dienst schöpfen konnte.