Eine Wallfahrt-Premiere in der Krisenzeit

18.09.2020

Am 13. September erlebte unser Wallfahrtsort eine besondere Premiere: eine neue Standeswallfahrt! Dank der Initiative von Kantonsratspräsident Lorenz Laich, der unser Kloster am 6. März besuchte und eine Schaffhauser «Standeskerze» überbrachte, und Pfarrer und Domherr Urs Elsener, Absolvent unserer theologischen Hausschule, wurde diese erstmalige Wallfahrt möglich.

Coronabedingt war es eine kleine Schar von knapp über 30 Personen, welche von Pfäffikon aus über den Etzel nach Einsiedeln pilgerte. Trotzdem war es den beiden Initiatoren der Wallfahrt ein Anliegen, ihr das Prädikat «Standeswallfahrt» zu verleihen. Darum wurde die Pilgerschar mit Kreuz und Fahne vom Wallfahrtspater in die Klosterkirche geleitet. Nach einer kurzen Andacht bei der Gnadenkapelle wurde im Oratorium Eucharistie gefeiert. Die Teilnahme an der Ersten Vesper von Engelweihe bildete den festlichen Abschluss des Schaffhauser Pilgertages, bevor es mit dem Car wieder zurückging. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob diese kleine, aber feine neue Standeswallfahrt Bestand hat. Es wäre schön, denn unser Kloster ist mit der Geschichte der Stadt Schaffhausen eng verbunden, wurde das dortige Kloster Allerheiligen doch von Einsiedler Mönchen im Jahr 1049 besiedelt.

Aktuell wird unser Marienheiligtum von offiziellen Standeswallfahrten aus den Kantonen Uri, Obwalden, Nidwalden, Luzern, Zug, Appenzell Innerrhoden und Glarus besucht. Der Kanton Schwyz pilgert mit einzelnen Bezirken nach Einsiedeln. Jede dieser Standeswallfahrt besitzt eine lange Tradition, die teilweise bis ins Mittelalter zurückreicht. Neben den begleitenden Seelsorgerinnen und Seelsorgern sind immer auch Vertreter der jeweiligen Kantonsregierung mit dabei.

Die Schaffhauser Standeswallfahrt am 13. September war übrigens die einzige Standeswallfahrt in diesem Jahr, welche durchgeführt werden konnte. Die übrigen, natürlich deutlich grösseren Standeswallfahrten, mussten aus Sicherheitsgründen allesamt abgesagt werden.