Salve Februar/März 2024

Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr 1 · 2 0 2 4 S A LV E

2 S A L V E Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr Nochmals gelesen Der heilige Mauritius – Erich Liebi 4 Meinradweg – Pater Philipp Steiner 6 Haben Sie gewusst – Pater Alois Kurmann (†2023) 9 Psalm 5, ein unchristliches Gebet? – Pater Alois Kurmann († 2023) 10 Mein Jakobsweg – Pater Christoph Müller 12 Wanderlagerr 2011 – Pater Hieronymus Krapf (†2018) 14 Die Zeitkapsel im Fahrer Turmkopf – Verena Huber-Halter 16 Abschluss der zweiten Sanierungsetappe in St. Gerold – Pater Kolumban Reichlin 18 Winetous Ritt über die Einsiedler Prärie – Bruder Gerold Zenoni 20 Wallfahrt Liturgischer Kalender 22 Gottesdienste in Einsiedeln 24 Wallfahrtsinformationen 26 Der Wallfahrtspater informiert – «Ich bin mit euch!» 27 Kloster Einsiedeln Zehn Jahre Abt Urban 30 Adventstagung der Oblaten 32 Konventglöckli 34 Stiftsschule Schulagenda 36 Et voilà 37 Klassentage 2024 38 Internat – Dorothea Fischers Praktium 40 Schulseelsorge – Weihnachtsspenden 42 Alumni – Faszination der Schrift 44 Klassentage M 1973.2 / M 1983 / M 1993 45 St.Gerold Adventseinkehr – Einen guten Anfang setzen 50 Kultur- und Seminarprogramm 52 Kloster Fahr Grusswort 54 Das Kloster als Arbeitgeber – Drinnen und draussen 56 Drei Treffen Ehemaliger – SK 1983, WK 1990/91, WK 1995/96 60 Veranstaltungskalender 62 Meditation 64 Kaleidoskop Pfarrer Christoph Sigrist – Ein Sigrist, ein Zwingli und viel mehr 66 Neue Bücher 73 Impressum 79 16. Jahrgang · Ausgabe 1, Februar/März 2024 Erscheint sechsmal jährlich www.zeitschrift-salve.ch www.gebetsgemeinschaft.ch www.kloster-einsiedeln.ch www.kloster-fahr.ch www.propstei-stgerold.at www.siljawalter.ch www.zeitschrift-salve.ch www.gotteswort.ch www.GOTTsuchen.ch Zu «Nochmals gelesen» – Zeitkapsel im Turmkopf (Foto: Verena Huber-Halter).

LE I TGEDANKE 3 Liebe Leserin, lieber Leser Nein, für ein Jahresthema ist die Zeit für «Salve» im 16. Jahrgang zu knapp. Mit dieser und der nächsten Ausgabe endet unsere Arbeit für die Klosterzeitschrift. Die Redaktion hat deshalb beschlossen, statt des Jahresthemas unter dem Titel «Nochmals gelesen» eine Art Abschiedesvorstellung zu bieten. Autorinnen und Autoren, die in den vergangenen fünfzehn Jahren mit ihren Beiträgen diese Zeitschrift wesentlich geprägt haben, verabschieden sich mit je einem Artikel. Unter ihnen befinden sich zwei Autoren, die nicht mehr unter uns weilen – Pater Hieronymus Krapf († 2018) mit seinen legendären Berichten über das jährliche Wander- lager. Und Pater Alois Kurmann († 2023) gleich doppelt – mit seinen Gedankenspielen um je ein Schlüsselwort («Haben Sie gewusst») und seit einigen Jahren mit seinen Psalmenkommentaren. Pater Philipp Steiner, der Wallfahrtspater, ruft den MeinRadweg in Erinnerung, Pater Christoph Müller, Pfarrer im Grossen Walsertal errinnert an seine viel gelesenen Berichte vom Jakobsweg hin und zurück, Verena Huber-Halter, seit der ersten «Salve»-Ausabe im Jahr 2009 bis 2022 ständige «Korrespondentin» für das Kloster Fahr, Pater Kolumban Reichlin, erster klösterlicher Redaktor von «Salve», später Propst von St.Gerold und inzwischen Kaplan der päpstlichen Schweizer Garde, ruft sein Lebenswerk, die grosse Sanierung der Propstei in Erinnerung. Und Bruder Gerold Zenoni, der Bücherentdecker im Kloster, bekennt sich noch einmal zu seinem Lieblingsautor. Auch ich habe ab und an Artikel beigesteuert, gelegentlich auch zu einem Jahresthema wie 2015, als der heilige Mauritius als Schweizer Pionier des Christentums gefeiert wurde. Ich suchte nach Mauritius-Spuren in der näheren und weiteren Umgebung und gelangte so nach zehn Stunden Bahn- und Busfahrt auch bis zur östlichsten Mauritius-Kirche im deutschsprachigen Raum – Oberleis bei Ernstbrunn in Niederösterreich. Es war ein Abenteuer... Mit herzlichen Abschiedsgrüssen Erich Liebi

4 NOCHMAL S GELE S EN Der heilige Mauritius III Strahlkraft über Jahrhunderte und tausende Kilometer weit Nicht erst seit dem Jahr 515, als in Saint-Maurice d’Agaune das heutige Kloster gegründet wurde, geht vom Märtyrer Mauritius und seinen Gefährten der thebäischen Legion eine starke Strahlkraft aus. Könige und Kaiser ebenso wie zahllose Männer und Frauen aus allen Volksschichten schrieben sich die Tugenden der thebäischen Glaubenszeugen auf ihre Fahnen – Gottestreue, Tapferkeit, Standhaftigkeit. Zahllose Kirchenpatrozinien in der Schweiz, in Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich und weit darüber hinaus zeugen davon. Auf der Suche nach Zeichen heutiger MauritiusVerehrung reiste der «Salve»-Redaktor ins niederösterreichische Weinviertel. Aus Anlass des 1500jährigen Bestehens ihrer Abtei haben sich Mönche von Saint-Maurice im Unterwallis in lobenswerter Weise die Mühe gemacht, möglichst alle MauritiusPatrozinien auf diesem Planeten zu ermitteln und sie auf einer Weltkarte darzustelEuropa verschwindet unter der Masse der Mauritius-Markierungen (Bild: Abtei SaintMaurice/Google Maps). len. Jeden gefundenen Ort haben sie mit einem Zeichen markiert, was auf der Weltkarte dazu führt, dass Europa bei der grossen Mauritius-Dichte von den vielen Markierungen geradezu verdeckt wird – Europa ist ein einziger Mauritius-Klumpen. Die Abtei schreibt dazu: «Mehr als 1000 Kirchen sind dem hl. Mauritius geweiht. Basiliken, Kathedralen, Pfarrkirchen, einfache Kirchen oder Kapellen, in Stadtzentren oder in Dörfern, in der Ebene oder in den Bergen, sie alle sind Zeugen, in sämtlichen Stilen, der Ausstrahlung des Märtyrers im Christentum. Sie sind katholisch, aber auch koptisch-orthodox, evangelisch-lutherisch oder anglikanisch, zwischen Kalifornien und Neukaledonien.» Mauritius auf Neukaledonien Die wohl am weitesten vom Ursprungsort der Mauritius-Verehrung entfernte Mauritius-Pfarrei liegt allein auf weiter Flur – oder treffender – allein im weiten Südpazifik – auf Neukaledonien: Die Pfarrei St. Mauritius in der Gemeinde Yaté, Diözese Nouméa. Es wäre auf jeden Fall eine Reise wert, um zu erkunden, auf welche Art und Weise der thebäische Heilige aus der Schweiz auf Neu-

5 NOCHMAL S GELE S EN kaledonien heutzutage dort verehrt wird und wie er über Länder und Meere auf die ferne Insel gekommen ist. Aber meine eigene Suche führte mich auf einen anderen Weg, nicht ganz so weit weg wie Neukaledonien, aber von Saint-Maurice aus – nach Angaben von Google Maps – doch gute 900 Kilometer Richtung Osten. Bei einer Tagesleistung von 25 Kilometern wäre der Ort – zu Fuss – in rund 37 Tagen zu erreichen. Nur vier weitere Mauritius-Patrozinien sind noch östlicher gelegen – in Polen (1), in der Tschechei (2) und in Ungarn (1). Auf denn zum Mauritius-Patrozinium im «fernen Osten» des deutschsprachigen Europa! Eine «Verwandte» von Einsiedeln Auf Ernstbrunn/Oberleis gestossen bin ich mit den Suchwörtern «Mauritius» und «Patrozinium» in der Google-Büchersuche. Und dort in einem Buch aus dem Jahr 1834, «Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens...» – da steht es: «An beiden Seiten des Hochaltars stehen die Statuen des heiligen Mauritius, welcher Kirchenpatron ist, und des heiligen Leopold.» Eine weitere Google-Recherche bestätigt: die Kirche Oberleis im niederörstereichischen Weinviertel gibt es auch heute noch. Und am Telefon wird mir besätigt, die Kirche sei nach wie vor dem heiligen Mauritius geweiht, ausserdem der Himmelskönigin Maria, eine Wallfahrtskirche sei sie und am Jakobsweg liege sie. Auch punkto Alter, erbaut um das Jahr 1050, braucht sich die kleine «Schwester» gegenüber der grossen in Einsiedeln nicht zu schämen. Viele markante Gemeinsamkeiten verbinden also die schlichte Kirche auf dem Leiserberg mit der stolzen Klosterkirche im finsteren Wald. Das ist auf jeden Fall eine Reise wert... (der ganze Artikel könnte in «Salve» 3/2015 ab S. 4 nachgelesen werden.) Zum Abenteuerlichen meiner MauritisExpedition, das ich auf S. 3 angetönt habe, nur so viel: Ich hätte um ein Haar mit dem Leben dafür bezahlt; zurück in der Schweiz war ich schwer krank. Aber ich habe es – im Gegensatz zu Mauritius – vorerst überlebt. Erich Liebi Der Ort Oberleis in Niederösterreich: Die Wallfahrts- und Pfarrkirche ist der Gottesmutter (Himmelskönigin) und dem hl. Mauritius geweiht. Die Pfarreigründung an diesem Ort geht auf das Jahr 1050 zurück (Foto: Erich Liebi).

6 NOCHMAL S GELE S EN Meinradweg Gastfreundschaft erfahren Am 6.Mai 2019 hat Bischof Dr.Gebhard Fürst bei der «Sülchenkirche» nahe Rottenburg am Neckar P.Cyrill, P. Philipp und Br. Francisco und rund zwei Dutzend weiteren Personen den Pilgersegen gespendet und sie als Fahrradpilger auf den neuen Meinradweg gesandt. Damit wurde der Radpilgerweg nach Einsiedeln offiziell eröffnet. Pilgern boomt. Es sind aber nicht die traditionellen Gruppenwallfahrten, welche in unseren Tagen wieder zahlreiche Menschen zu Pilgern machen, sondern traditionelle Pilgerwege wie der Jakobsweg oder auch Pilgerinitiativen, die besonders in unseren deutschsprachigen Nachbarländern neu entstanden sind. Mit einem innovativen Radpilgerweg auf den Spuren des heiligen Meinrad soll auch der Wallfahrtsort Einsiedeln von dieser Pilgerbewegung profitieren, aber gleichzeitig auch einen wertvollen Beitrag zur Pilgerkultur im 21. Jahrhundert leisten. Was ist der Meinradweg? Der Meinradweg ist eng mit dem heiligen Meinrad verbunden, der gleichzeitig Namensgeber und Wegbegleiter ist. Die Lebensstationen des ersten Bewohners im «Finstern Wald» geben den Routenverlauf dieses rund 275 Kilometer langen Radpilgerwegs vor. Der Meinradweg beginnt bei der «Sülchenkirche» bei Rottenburg am Neckar, führt über die Erzabtei Beuron zumWeltkulturerbe Insel Reichenau und von dort über das Benediktinerkloster Fischingen und den Etzelpass nach Einsiedeln. Die «Sülchenkirche» steht am Anfang des Meinradwegs. In ihrem Vorgängerbau empfing der heilige Meinrad die Taufe (Foto: Bildarchiv Meinradweg). Infotafeln mit Impulsen zum Leben des heiligen Meinrad und mit Bildern von Bruder Martin Erspamer OSB begleiten die Meinrad- Pilger (Foto: Saint Meinrad Archabbey, USA).

7 NOCHMAL S GELE S EN Am Weg durch wunderschöne Gegenden Württembergs, der Bodenseeregion und der Schweiz liegen die Burg Hohenzollern, zahlreiche schmucke Kirchen und Kapellen, sowie historische Städte wie Balingen, Radolfzell, Konstanz und Rapperswil. Im Zeichen der Gastfreundschaft Der heilige Meinrad gilt als «Märtyrer der Gastfreundschaft». So lädt der Meinradweg mit seinen Klöstern und Radwegkirchen ein, Gastfreundschaft zu erfahren. In Beuron, Fischingen und Einsiedeln sind die Radpilger Gäste der Benediktinergemeinschaften. Insgesamt 26 sakrale Orte laden zum besinnlichen Zwischenhalt ein. Dort finden die Radpilger Stempel oder Aufkleber für ihren Pilgerpass. Der Meinradweg will mehr sein als einfach nur ein neues «Produkt» auf dem Pilgermarkt. Es geht um die Vermittlung von spirituellen Impulsen und die Begegnung mit benediktinischer Kultur. Anhand der mittelalterlichen «Vita» des heiligen Meinrad können sich die Radpilger unterwegs mit verschiedenen Themen auseinandersetzen und Lebensfragen nachgehen. So erleben sie einen vier- bis fünftägigen Pilgerweg der ganz besonderen Art. Anderthalb Jahre Vorbereitung Die Idee für das Pilgerprojekt Meinradweg entstand am frühen Morgen des 21. Oktobers 2017 und stiess zwei Wochen später in Rottenburg auf offene Ohren. In der Folge wurde das Projekt Meinradweg von den beiden Diözesen Baden-Württembergs (Rottenburg-Stuttgart und Freiburg im Breisgau) stark gefördert. Der Meinradweg bringt Einsiedeln in Süddeutschland wieder ins Gespräch. Es ist erfreulich, was dieses neue Pilgerprojekt in der Zwischenzeit alles in Bewegung gesetzt hat: Neben einer modernen Skulptur des hl. Meinrad bei der «Sülchenkirche» (Einweihung ebenfalls am 6.Mai 2019) und der Vernetzung von 26 Kirchen und Klöstern bringt der Meinradweg auch die Stiftsschule und das Sankt MeinradGymnasium in Rottenburg miteinander in Kontakt. Weitere Informationen zum Meinradweg und die Dokumentation der fünftägigen Eröffnungsfahrt der drei Einsiedler Mönche vom 6. – 10. Mai 2019 findet man auf der Webseite www.meinradweg.com. Pater Philipp Steiner Pilgern ermöglicht intensive Begegnungen mit der Natur, Kultur, sich selbst und natürlich mit Gott. Hier auf der Insel Reichenau (Foto: Bildarchiv Meinradweg) Zweitletzte Station auf dem Meinradweg vor Einsiedeln ist der Etzelpass mit der St.Meinradskapelle und dem gleichnamigen Gasthaus (Foto: Wikimedia).

8 NOCHMAL S GELE S EN Lege et Ora et Labora Lesen und Beten und Arbeiten Im Kloster eine Arbeit schreiben oder lernen? LOL-Tage für Männer bis 30 Jahre Vier Mal pro Jahr mit anderen konzentriert arbeiten 7 Tage lang, Gebets- und Mahlzeiten mit den Mönchen 300.- CHF für Nicht-Verdienende www.kloster-einsiedeln.ch/lol-tage

KLOS TERBETR I EBE NOCHMAL S GELE S EN Haben Sie gewusst, dass ... … ein Stichwort tatsächlich stechen kann? Für viele Schweizerinnen und Schweizer ist zum Beispiel «EU» ein solches Stichwort; sobald sie dasWort hören, gehen sie in Verteidigungs- oder Angriffsposition. Es gibt auch Menschen, für die jedes Wort zu einem Stichwort wird. Es sind jene, die zu allem etwas zu sagen haben; sobald jemand etwas sagt, fallen sie ihm ins Wort und geben bekannt, was sie dazu zu sagen haben. Sie sind wie jener Prediger, der sagte, er könne über alles unvorbereitet reden. Als ihm einer einen Zettel mit dem Wort «nichts» auf die Kanzel legte, redete er eine Stunde darüber, dass Gott aus Nichts dieWelt geschaffen habe. Hier haben wir die eher negative, die eigentlich «stechende» Funktion des Stichwortes. Es gibt aber ebenso das positive Stichwort. Dieses ist wie ein schmerzloser Stich in das Gedächtnis, das eine Art kleines Einschlagloch zurücklässt und zu einem Erinnerungshelfer wird. Wenn ich einen Menschen treffe, kann mir der Ort, wo ich ihn treffe, ein Kleidungsstück, das er trägt, ein Wort, das er sagt, zu einem Stichwort werden und ich behalte ihn im Gedächtnis. Wichtig sind Stichwörter vor allembeimLesen. Von dem, was man liest, vergisst man den grössten Teil. Eine grosse Hilfe gegen das Vergessen sind dabei Stichwörter, die ein Name, ein Ort, ein Begriff, ein ungewöhnlicher Ausdruck, ein besonderer Gegenstand sein können. Auch auffällige Redensarten oder kurze Sätze dienen hervorragend als Stichwort. Als in den Zeitungen über das seltsame Verhalten des neuen Nuntius des Vatikans in der Schweiz berichtet wurde, kam mir eine Redensart in den Sinn, die ich vor mehr als vierzig Jahren im Studium von einem Professor hörte, der einen Gesandten charakterisierte. «Er ist ein Gesandter, aber kein geschickter». Wortspiele eignen sich vorzüglich als Stichworte! Ein hilfreiches Stichwort gegen ungerechte Kritiker, gegen die man sich nicht wehren kann, liefert Kurt Valentin: «Den ignorieren wir nicht einmal»! Mit Stichwörtern kann man also auch gut sticheln. Pater Alois Kurmann († 2023) 9

10 NOCHMAL S GELE S EN 1 Höre, Herr, meine Worte, achte auf mein Seufzen! 2 Vernimm mein lautes Schreien, mein König und mein Gott, denn zu dir flehe ich. 3 Herr, am Morgen hörst du mein Rufen, am Morgen rüst ich das Opfer zu, nach dir halte ich Ausschau. 4 Denn du bist kein Gott, dem das Unrecht gefällt, ein Böser darf nicht bei dir weilen. 5 Nicht bestehen die Stolzen vor deinen Augen; du hassest alle, die Unrecht tun. 6 Du lässt die Lügner zugrunde gehen, Mörder und Betrüger sind dem Herrn ein Gräuel. 7 Ich aber darf dein Haus betreten dank deiner grossen Güte, ich werfe mich nieder in Ehrfurcht vor deinem heiligen Tempel. 8 Herr, leite mich in deiner Gerechtigkeit meinen Feinden zum Trotz, ebne deinen Weg vor mir! 9 Denn aus ihrem Mund kommt kein wahres Wort, ihr Inneres ist voll Verderben. Ihre Kehle ist ein offenes Grab, aalglatt ist ihre Zunge. 10 Gott, lass sie dafür büssen, sie sollen fallen durch ihre eigenen Ränke. Verstosse sie wegen ihrer vielen Verbrechen, denn sie empören sich gegen dich. 11 Doch alle sollen sich freuen, die auf dich vertrauen, und sollen immerfort jubeln. Beschütze alle, die deinen Namen lieben, damit sie dich rühmen. 12 Denn du, Herr, segnest den Gerechten. Wie mit einem Schild deckst du ihn mit Gnade. Psalm 5

11 Gott gebracht. Auffällig, ja skandalös tönt es für christliche Beterinnen und Beter, die nach dem Beispiel Jesu versuchen, auch die Feinde zu lieben, dass offen und stark um Bestrafung der Feinde, um deren Demütigung oder gar Vernichtung gebetet wird. Im Gegensatz zu den Feinden schildern sich der Beter oder die Betenden als die Gerechten, die vom Vertrauen auf Gott erfüllt sind. Wie können wir als Christinnen und Christenmit solchen Psalmen beten?Wichtig ist, dass wir klar und ehrlich zur Kenntnis nehmen: Feindschaft, Verfolgung und Hass sind Tatsachen, denen Menschen immer ausgesetzt sind. Auch wenn ich diese Erfahrung nicht mache – und wie dankbar bin ich dafür! – so weiss ich von Menschen, die mir bekannt sind, dass sie unter Verdächtigung, Ablehnung, Hass leiden. Wenn ich Psalmen wie diesen lese, meditiere, bete, denke ich nicht individualistisch an mich, sondern an diese. Wenn ich die harten Worte des Psalms ausspreche, lege ich meine ganze Sympathie für diese leidenden Mitmenschen hinein; denn ich glaube an einen Gott, der das Unrecht hasst und die Gerechtigkeit liebt. Ich nehme ihn so ernst, wie es mir als Mensch möglich ist, und formuliere meine Bitte so, wie meine Anteilnahme am Leiden des anderen es mir eingibt. Die Aussagen, die der Botschaft Jesu von der Feindesliebe widersprechen, sind nicht eine grundsätzliche Ablehnung der Botschaft und der Haltung Jesu. Ich bitte aber mit ganzer Seele und mit allen meinen Kräften für die Menschen, mit denen ich mitleide. Wie Gott auf mein Gebet reagiert, ist seine Sache. Meine feste Hoffnung ist, dass Gott heilend und stärkend zugunsten der Leidenden wirkt. Pater Alois Kurmann († 2023) Psalm 5 ist das Bittgebet eines Menschen, über den Lügen verbreitet werden, der unschuldig angeklagt ist. Er ist in Rechtsnot und erfleht Rechtshilfe von Gott, der ein Gott der Gerechtigkeit ist. Hinter den Aussagen liegt die Vorstellung, dass Gott im Tempel, der seine königliche Residenz ist, jeden Morgen die Rechtsangelegenheiten seines Reiches entscheidet. Die Verse 2–4 bitten um Rechtsgehör. In den Versen 5–8 beteuert der Beter seine Unschuld und schildert das Verhalten Gottes gegenüber Verbrechern und Gerechten. Vers 9 ist die ausdrückliche Bitte, Gott möge zugunsten des Beters entscheiden. Die Verse 10–12 beschreiben das Treiben der Gegner und bitten darum, dass diesem Treiben ein Ende gemacht wird. Der Vers 12 preist Gott als gerechten Richter, der dem gerechten Menschen Recht verschafft. Wer Psalmen liest oder mit Psalmen beten will, stösst sehr bald auf Aussagen, die etwas ansprechen, was in seinem täglichen Leben kaum in Vordergrund steht. In sehr vielen Psalmen ist von Feinden, Gottlosen, Übeltätern die Rede oder vonMenschen, die ihre Hoffnung nicht wie der Psalmist auf Gott, sondern auf ihre eigene Kraft setzen. Die Feinde werden immer als gottlose Übeltäter bezeichnet, sie sind nicht nur Feinde des Betenden, sondern auch Feinde Gottes. Dabei können die Feinde individuelle Menschen sein, die dem Betenden schaden, ihn verfolgen, ihn verleumden. Feinde sind oft aber auch Völker, die das Volk Israel umgeben, es bedrohen, es von Gott abbringen wollen. Aber auch Mächtige, die Arme und Schwache bedrücken, werden als Feinde erfahren und auch sie werden im Gebet vor Bitte um göttliche Rechtshilfe Ein unchristliches Gebet? NOCHMAL S GELE S EN

12 NOCHMAL S GELE S EN Von Einsiedeln nach Santiago de Compostela Der Weg zu meinem Jakobswegbuch Im Sommer 2003 beendete ich meine zwanzigjährige Lehrtätigkeit an der Stiftsschule Einsiedeln. Es blieben dann noch zwei Monate Zeit bis zum Beginn meiner neuen Aufgabe im Grossen Walsertal. Wie sollte ich die Zwischenzeit ausfüllen? Mit einer Kulturreise, Pilgerfahrt, Radtour? Am ehesten mit einer Radtour. Pilgern war nie so meine Sache. In der Nähe von Einsiedeln hatte sich damals ein Ehepaar niedergelassen, das regelmässig den Jakobsweg unter die Füsse nahm und mit einigen französischen Klöstern eng vertraut war. Sie luden unseren im Jahre 2001 frisch gewählten Abt Martin ein, mit ihm zusammen einige dieser Abteien zu besuchen, damit er als junger Abt von dort einige Anregungen bekäme. Er fand die Idee zwar gut, aber aus Zeitgründen erachtete er es für besser, wenn ich an seiner statt mitgehen würde. Vom Pilgerfieber gepackt So zogen wir denn los. In der Nähe des Wallfahrtsortes Vézelay packte das Paar drei Pilgerstöcke aus, um die noch verbleibenden Kilometer auf dem Jakobsweg, der genau dort vorbeiführte, zu gehen. Völlig unerwartet wurde ich auf dieser kurzen Strecke vom Pilgerfieber gepackt. Zurückgekehrt, berichtete ich dem Abt zwar über die besuchten Abteien. Aber ich erzählte ihm vor allem von meiner Sehnsucht, den ganzen Jakobsweg machen zu dürfen. Er willigte ein. Als Übergang vom Einsiedler Gemeinschaftsleben zum Walsertaler Eremitenleben war diese Zäsur ideal. Der Abt schenkte mir dafür 50 Tage. Ich hatte im Sinn, den Weg aus eigener Kraft zu bewältigen. Also von Einsiedeln aus mit dem Velo bis zu den Pyrenäen zu radeln und dann weiter zu Fuss bis nach Santiago zu pilgern. Ich wollte auf jeden Fall allein aufbrechen, ohne grössere Vorbereitung, ohne ausführlichen Pilgerführer, ohne Handy und ohne Tagebuch. Im Gegensatz zur Aussendung der Jünger, wo Jesus ihnen alles Gepäck verbot, hatte ich immerhin eine Vorratstasche, ein zweites Hemd, ein paar Sandalen und einen Wanderstab. Fünfzig Tage lang wollte ich allein unterwegs sein, wollte aufs Geratewohl alles auf mich zukommen lassen. Da ich nichts vorgesehen hatte, gab es in der Folge auch nichts Unvorhergesehenes. Und letztlich ist alles wohl geraten. 33 Folgen in der Klosterzeitschrift Heil ins Kloster zurückgekehrt, bat mich Pater Kolumban, der damalige Redaktor unserer Klosterzeitschrift «Kloster Einsiedeln» (heute «Salve»), etwas von meinen Erlebnissen zu berichten. Er dachte an drei bis vier Beiträge. Ich lehnte zuerst ab. Doch blieb er liebenswürdig hartnäckig. Da ich kaum Notizen gemacht hatte, kratzte ich alle zwei Monate etwas aus meinen Erinnerungen zusammen. Am Schluss ergaben sich sage und schreibe 33 Folgen. Für die äbtliche Idee, diese in ein Buch zu sammeln, konnte ich mich nicht begeistern. Es gab schon Jakobswegbücher genug. Eines Tages nun schnupperte der Lektor eines Innsbrucker Verlages, der als Gast in St.Gerold weilte, in unserer dort aufliegenden Klosterzeitschrift und stiess auf einen meiner Beiträge. Er kontaktierte mich und meinte, daraus liesse sich gut ein Buch ma-

13 chen. Ich lehnte ab. Er sicherte mir jedoch zu, die anfallenden redaktionellen Arbeiten selbst zu übernehmen. So willigte ich schliesslich ein. Dass das Buch dann fünf Auflagen erreichen würde, hätte ich nie geglaubt. Peng! Nochbevor es erschien, hatte ich aufWunsch des Vorarlberger Kirchenblatts einen Bericht über den Jakobsweg verfasst. In der Folge wurde ich zu einem Vortrag eingeladen. Meine lebendigen Schilderungen kamen gut an. Ich genoss den Applaus. Nach dem Vortrag flüsterte mir jemand ins Ohr – um dann gleich darauf zu verschwinden: «Ich wollte nur sagen, dass man das Entscheidende des Jakobswegs gar nicht benennen kann.» Peng! Das sass. Ich musste ihm wohl oder übel recht geben. Man kann zwar spannend über den Jakobsweg erzählen und Anekdote an Anekdote aneinanderreihen. Aber das Entscheidende? Nach langem Überlegen habe ich es dann so in mein Buch aufzunehmen versucht: «Der Weg zog sich in einer unendlich scheinenden Landschaft dahin. Er war nun flankiert von einer nicht enden wollenden Baumallee, die die drückende Monotonie eher noch verstärkte (...). Dieser Teil des Jakobsweges war lang-weilig, d.h. von langen Weilen geprägt. Es gibt auf dem Jakobsweg durchaus auch kurze Weilen, über die man sehr kurz-weilig erzählen kann: hier eine Begegnung, dort ein Gespräch, da ein Missgeschick, dort eine glückliche Fügung. Doch über weite Strecken des Weges dominieren die langen Weilen. Über sie zu berichten ist lang-weilig, denn es passiert nichts, ausser, dass man einen Fuss vor den anderen setzt, Stunde um Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche. Was dabei im Pilger vor sich geht, ist schwer zu sagen. Es gibt Phasen, wo Vergangenes, Gegenwärtiges oder Zukünftiges ohne erkennbare Reihenfolge und Logik durch den Kopf wirbeln. Dann wiederum gibt es Zeiten, wo sich der Pilger in einem Zustand tiefer Ruhe befindet. Leerwerdung Fragt mich jemand nach dem Besonderen des Jakobsweges, so ist das meiner Meinung nach nicht die die Ankunft in Santiago oder irgendwelche kurzweilige Episode. Für mich liegt das Entscheidende in der Erfahrung dieser langen Weilen. Und die lassen sich nicht in Worte fassen. Äusserlich passiert zwar nichts. Innerlich jedoch geschieht ein Prozess der Leerwerdung. Man empfindet dies aber nicht als negativ, im Gegenteil. Dieses Leerwerden, das spürt man, ist die Voraussetzung für eine neue, geheimnisvolle Art des Beschenktwerdens». Erst seit dem Jakobsweg sind mir diese langenWeilen, die auch in meinem gewöhnlichen Alltagstrott nicht fehlen, zu kostbaren Zeiten geworden. Pater Christoph Müller NOCHMAL S GELE S EN ISBN 978-3-7022-3055-5, 208 S., 5. Auflage, CHF 27.90.

14 NOCHMAL S GELE S EN Wanderlager 2011 Freude, Kameradschaft, Hilfsbereitschaft Vor 46 Jahren fand unter der Leitung von Pater Hieronymus Krapf das erste Wanderlager der Stiftsschule Einsiedeln statt. Auch in diesem Sommer reiste das traditionsreiche «WL» Ende Juli wieder durch das Schweizer Berggebiet – Sachseln, Meiringen, Oberwallis, Andermatt, Disentis, Lukmanier, Tessin, wo das Wanderlager mit der Hilfe treuer Freunde rechnen durfte. Mit diesem Bericht möchten wir allen danken,die es möglich gemacht haben, dass wir auch dieses Jahr das WL durchführen durften, eine Tradition, die 1966 begonnen hat! Der Dank geht auch an alle WL-Teilnehmer und Teilnehmerinnen, ältere und jüngere, die durch ihr bewusstes Mitmachen zum Gelingen unseres gemeinsamen Unternehmens beigetragen haben. Ausgerechet während unserer WL-Woche ist auf der Insel Utoya (Norwegen) das schaurige Massaker mit über siebzig toten Jugendlichen eines Ferienlagers verübt worden. Wir durften das Gegenteil erleben: Freude, Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, und auch recht schönes, wenn auch kaltes Wetter, während es in der deutschen Schweiz heftig und ergiebig regnete. Wir waren eine Gruppe von 22, zum Teil langjähriger Teilnehmer und Teilnehmerinnen. So waren der gute Lagergeist und die Lagertraditionen gesichert. Ausnahmsweise zwei Kinder Etwas Spezielles im WL 2011 muss erwähnt werden. Ich habe ausnahmsweise zwei «Kinder» zugelassen. Unser Schüler Praveen (1. Klasse Gymnasium) wollte auch seinen 9-jährigen Bruder mitnehmen, und sein Bruder drängte darauf, dass auch sein ebenfalls 9-jähriger Schulkamerad mitkommen durfte. Die zwei Buben waren selbständig und trugen ihre Rucksäcke selber. Am liebsten spielten sie Karten mit den Grossen. Ihre Gegenwart erinnerte mich immer wieder an unsere Kinderlager, die wir in den 60/70ger Jahren des letzten Jahrhunderts durchführten mit Kindern aus der Bannmeile von Mailand. Bevor wir diese Kinderlager begannen (1968), haben wir die zwei ersten WL (1966/67) durchgeführt. Diese hatten den Zweck, eine Gruppe von Studenten zu bilden, die in den Kinderlagern mithelfen konnten (s. Artikelserie in dieser Zeitschrift der Jahrgänge 2007/2008). Es sind 46 Jahre vergangen seit dem ersten WL. Drei Tage nach unserer Rückkehr erhalte ich ein Brieflein von Micael (13). Er ist zum ersten Mal mitgekommen: «Lieber Pater Hieronymus. Wie geht es Ihnen? Das Lager war sicher streng für Sie! Mir hat das Lager viel Freude gemacht! Am besten fand ich Roseto! In das kalte Schneewasser springen und amBrunnen Zähneputzen. Ein grosses Lagerfeuer machen und Würste braten.Einfach toll! Und die Abschiedspizza war auch gut! Liebe Grüsse, Micael Comes.» Post aus Rom An dieser Stelle habe ich noch eine ganz besondere, ungewöhnliche Dankespflicht zu erfüllen. Als ich in den ersten Monaten des Jahres einen grossen Widerstand gegen das Wanderlager 2011 spürte, nicht etwa von Seiten des Klosters oder der Schule,

15 suchte ich Hilfe. Ich habe mich an einen Mann gewandt, der zu Lebzeiten viele solcher Lager mit Jugendlichen durchgeführt hat – der spätere Papst Johannes Paul II, der am Sonntag nach Ostern, am 1. Mai 2011, selig gesprochen wurde, und dem ich bei seinem Pastoralbesuch in Einsiedeln persönlich begegnen durfte. Ich habe ihm die ganze Angelegenheit, die seelsorgerlichen Charakter hat, ans Herz gelegt. «Es ist gut und recht, wenn ihr im Himmel Halleluja singt. Was nützt es aber uns, wenn wir hier auf der Erde mit unseren Schwierigkeiten nicht mehr weiter sehen?» Da bekomme ich mit Datum 17. Mai eine offene Karte aus Rom. Auf der Karte ist sechsmal, in kleinen Fotos, Johannes Paul II abgebildet. Zufall? Nun, solche Zufälle nimmt man gerne zur Kenntnis, umso mehr, als wenige Tage später noch ein anderes, ähnliches «Zeichen » in die gleiche Richtung wies. «Mit so viel Wohlwollen» Ursi, die schon als «kleine» Studentin an der Stiftsschule mehrere Male am WL teilgenommen hatte und nach der Matura seit vier Jahren Theologie studiert, ist auch dieses Jahr wieder dabei. Ich darf sicher einige ihrer kompetenten Gedanken aus ihrem Brief anführen. Es geht ja um unsere gemeinsame Sache. «.. ich möchte nochmals danken für das diesjährige WL. Es ist jedes Jahr wieder NOCHMAL S GELE S EN schön mitzukommen und eine Woche lang in Gemeinschaft mit ganz unterschiedlichen Menschen zu verbringen. Denn darin ist das WL etwas ganz Besonderes: Ich habe noch kein anderes Lager – mit Schule oder Musikverein – erlebt, wo sich die Menschen mit soviel Wohlwollen begegnen wie im WL. Jeder der mitkommt, ist willkommen, gehört zur Gemeinschaft und trägt sie mit! Dieses Miteinander-Unterwegs-Sein schätze ich sehr, und es gibt mir wieder Kraft für den Alltag. Dieses Jahrwar die Gruppe vielleicht noch etwas «bunter» zusammengesetzt als in den letzten Jahren. Sei es imAlter oder der Religion. Doch gerade in diesem Jahr habe ich das Miteinander-Sein besonders stark erlebt. Sehr schön war zum Beispiel das Kochen am Samstagmorgen, als wir den Brunch vorbereiteten. Die beiden kleinen neunjährigen Buben waren mit grossem Eifer dabei, die Fleischplatten zu dekorieren, während die Grösseren das Gemüse schälten. Wir waren eine Gruppe von etwa acht Leuten. Einer hat dem andern geholfen, in einem grossen Frieden und Freude. So etwas ist nur im Wanderlager möglich! Ich hoffe sehr, auch im nächsten Jahr wieder dabei sein zu können, und freue mich bereits jetzt auf den Fotoabend im Januar und das Wiedersehen mit all den liebgewonnenen Freunden aus dem Wanderlager...!» Pater Hieronymus Krapf († 2018) Das «Miteinander-Sein» braucht auch das humorvolle Spielen (Foto: Angela Meier).

16 NOCHMAL S GELE S EN Klosterrenovation Die Zeitkapsel im Turmknopf Die hohlen Turmknöpfe – Kugeln unterhalb von Kirchturmspitzen – werden tradi- ti-onsgemäss gerne als Zeitkapseln verwendet, da sie aufgrund ihrer Unzugänglichkeit als sicherer Aufbewahrungsort gelten. Die Kirchturmrenovation während der vergangenen Monate diente als Anlass, einen Blick in diese klostereigene «Wundertüte» zu werfen. Am 10. August 2017 wurde die Turmkugel unter grossem Medieninteresse geöffnet und am 16.Oktober feierlich wieder auf den Kirchturm gesetzt. Natürlich wurde die Zeitkapsel ergänzt, nämlich mit dem ersten von Frauenhand verfassten Zeitzeugnis. Zeitkapseln scheinen die Fantasie der Menschen anzuregen. Der Pop-Art Künstler Andy Warhol hat eigenhändig 611 solcher Zeitkapseln zusammengestellt. Aber es gibt über die ganze Welt verteilt unzählige grössere, kleinere, bekannte und unbekannte «Wundertüten», die dem Finder einen Blick in frühere Zeiten gewähren sollen. Weltweite Tradition In einem Schwimmbad, das einem Ergänzungsbau der Oglethorpe Universität in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia weichen sollte, wurden am 28. Mai 1940 Gegenstände des täglichen Gebrauchs eingemauert bevor der Neubau darüber erstellt wurde. Die so genannte «Crypt of Civilization» soll eine umfassende Bestandesaufnahme westlicher Kultur enthalten und am 28. Mai 8113 wieder geöffnet werden. Man darf sich gerne fragen, ob dann wohl noch jemand davon weiss. Aber die Errichter haben weiter gedacht und die Internationale Zeitkapselgesellschaft gegründet, bei der jeder sein eigenes Exemplar registrieren kann, in der Hoffnung, dass die Information bis zur Auffindung erhalten bleibt. Die Webseite der Gesellschaft gibt ausserdem Auskunft über vermisste Zeitkapseln. Allerdings ist dort auch zu lesen, dass gegenwärtig keine Neuregistrierungen mehr entgegen genommen werden können – offenbar hat die Gesellschaft Nachwuchsprobleme. Die Turmspitze der Fahrer Klosterkircche erstrahlt 2017 in neuem Glanz.

17 Was ist «historisch»? Der Fahrer Turmknopf ist bedeutend sicherer: die sechs enthaltenen Dokumente aus den Jahren 1804 bis 1965 sind im vergangenen August gut erhalten geborgen worden. Dem wichtigsten Kritikpunkt bezüglich Zeitkapseln, nämlich dass sie selten historisch wichtige Dokumente enthalten, könnte man entgegen halten, dass man heute vielleicht noch nicht wissen kann, was morgen historisches Gewicht haben wird. Allerdings schwimmt auch diesbezüglich das Kloster Fahr oben auf. Das älteste Dokument aus dem Jahr 1804 enthält die packende Schilderung der Erlebnisse der Schwestern bei der Plünderung des Klosters beim Franzoseneinfall vom 25. September 1799. Neues Zeitdokument Währenddem die Fahrer Turmspitze bei Ueli Schneider in Lenzburg restauriert wurde, entstand im Kloster Fahr ein neues Dokument für den Tresor in der Turmspitze. Dieses wurde erstmals von Frauen verfasst. Priorin Irene schrieb in ihrem Brief über Ereignisse der letzten Jahre und Hoffnungen der Schwestern, die Schwestern unterschrieben auf einem mit dem Klostersiegel versehenen Pergament. Ergänzt wurde der Neuzugang mit dem Gedicht «Das Kloster am Rande der Stadt» von Silja Walter. Das ganze Paket, das die ursprünglichen (zuvor digitalisierten) und neuen Dokumente umfasst, wurde mit einer neuen Kreation aus der Fahrer Paramentenwerkstatt, einem Stück blauemMessgewandstoff, zusammen gebunden. Da die Wetterfahne und der Turmknopf nicht im besten Zustand waren, als sie seine Werkstatt erreichten, hatte der Schlosser Ueli Schneider alle Hände voll zu tun. Es waren nicht nur verschiedene verbrauchs- und witterungsbedingte Reparaturen vonnöten, er musste auch den einen oder anderen Fehler seiner Vorgänger aus früheren Jahren ausbügeln. Gleichgewicht auf der Turmspitze Die Windfahne musste zum Beispiel austariert werden. Die Kugel auf der einen Seite sollte mit dem Halbmond auf der anderen Seite im Gleichgewicht stehen. Die gusseiserne Kugel ist allerdings nicht wie üblich hohl, um imBedarfsfall zusätzliches Gewicht einzufügen, sondern massiv. Dementsprechend war sie auch zu schwer für den Halbmond, weshalb Ueli Schneider die Länge der Stange auf der Kugelseite verkürzt hat, um das Gleichgewicht herzustellen. Für die Zeitkapsel stellte er ein neues, grösseres Behältnis her, da das alte bei der letzten Restaurierung nicht fachgemäss wiederverschlossen wurde und daher die Luft- und Wasserdichtheit nicht mehr länger gewährleisten konnte. Freudentag am 16. Oktober 2017 Mit der Zeitkapsel im Turmknopf wurde die Spitze am 16. Oktober wieder aufgesetzt. Die Schwestern feierten diesen Anlass mit Handwerkern und Mitarbeitern gebührend und freuen sich seither über die mit vierzig Gramm frischem Blattgold überzogenen, hell leuchtenden Kirchturmspitze. Verena Huber-Halter NOCHMAL S GELE S EN Die vergoldete Zeitkapsel in luftiger Höhe (Fotos: Verena Huber-Halter).

18 NOCHMAL S GELE S EN Gesamtsanierungsprojekt der Propstei St.Gerold Abschluss der zweiten Sanierungsetappe Nach fünfmonatiger intensiver Arbeit konnte Mitte März 2017 – gerade rechtzeitig zur Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz – die zweite Sanierungsetappe des Gesamtsanierungsprojekts der Propstei St.Gerold abgeschlossen werden. Dabei wurden der Herbergetrakt vollumfänglich erneuert und neue Gästezimmer realisiert. Am 14. Mai 2016 hat die Klostergemeinschaft in Einsiedeln grünes Licht gegeben für die Umsetzung der zweiten Sanierungsetappe des Gesamtsanierungsvorhabens der Propstei St. Gerold. Dieser Abschnitt umfasste die Sanierung von neun bestehenden Gästezimmern sowie den Neubau von sechs Einzel-, zwei Doppelzimmern und eines Seminarraums im Herbergetrakt. Die Sanierung des historischen Gewölbekellers aus dem frühen 17. Jahrhundert im Erdgeschoss (geplant sind dort vier Seminarräume und ein Ausstellungsraum für den Biosphärenpark Grosses Walsertal) soll nach Möglichkeit im kommendenWinterhalbjahr erfolgen. Ende Mai abgeschlossen Mit den Arbeiten wurde am 10. Oktober 2016 begonnen. Der Innenausbau konnte rechtzeitig zur Frühjahresversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz, die Mitte März 2017 erstmals in der Propstei stattgefunden hat, abgeschlossen werden, so dass die Bischöfe als erste die neuen Zimmer bewohnen konnten. Aktuell sind noch die Sanierung der Aussenfassade sowie Anpassungen beim Vorplatz und bei der Strasse in Arbeit. Bis Ende Mai sollten auch diese Arbeiten abgeschlossen werden können. Aufgrund des hohen Interesses am sorgfältig geplanten und bereits umgesetzten Sanierungsprojekt bietet Pater Kolumban diesen Sommer besondere Propsteiführungen an zum Thema «Bauen als Dienst am Leben und Akt des Vertrauens» mit spannenden Einblicken in das Gesamtsanierungsprojekt der Propstei St. Gerold. In dieser perDie neuen Zimmer sind alle mit propsteieigenem Eschenholz ausgekleidet. Eines der neuen Doppelzimmer.

19 NOCHMAL S GELE S EN sönlichen Führung stellt Pater Kolumban Interessierten die neu sanierten Räumlichkeiten der Propstei vor, gewährt Einblicke in die umfassende Konzept- und Planungsarbeit, in spannende Entwicklungsprozesse, die Wahl der Materialien und sein Verständnis vom Bauen als Dienst am Leben und Ausdruck des Vertrauens. Die Führung wird mit einem gemeinsamen Essen im Propsteirestaurant abgeschlossen. Pater Kolumban Reichlin Bauen als Dienst am Leben Führungen mit Pater Kolumban 18.00 Uhr Führung mit Pater Kolumban durch die sanierten Räumlichkeiten 18.45 Uhr Aperitif im historischen Weinkeller der Propstei 19.15 Uhr Exquisites saisonales 4-Gang-Überraschungsmenü in der Remise (Vegi, Vegan oder Fleisch) Anzahl Teilnehmer Mind. 5 bis max. 20 Personen Preis Pro Person € 49.– (zzgl. Getränke beim Essen) Termine Jeweils am Freitagabend: 9./23./30. Juni, 14./21. Juli, 4. August, 1./8./15. September, 6./27. Oktober 2017 Anmeldung Jeweils bis spätesten am Mittwochabend zuvor, 18 Uhr: Tel. +43 5550 2121 Mail: propstei@propstei-stgerold.at Online: www.propstei-stgerold.at/kulturprogramm Viel Licht und Platz in den neuen Nasszellen (oben), eines der neuen Einzelzimmer im neu ausgebauten Dachgeschoss (Fotos: zvg).

20 NOCHMAL S GELE S EN Karl May als Autor von Einsiedler Marienkalendern Winnetous Ritt über die Einsiedler Prärie Ja, ich stehe dazu: ich hatte eine massive Karl-May-Phase in meiner Jugend. Und ich bereue nichts! Im Kloster Einsiedeln holte mich dieser deutsche Abenteuerschriftsteller wieder ein. Ich entdeckte, dass May im Klosterdorf geweilt hatte und sogar exklusiv Winnetou-Geschichten für Einsiedler Marienkalender verfasste. Und auch rasiert wurde May im Klosterdorf. Karl May war ein grosser Marienverehrer und komponierte ein «Ave Maria», das der Stiftschor Einsiedeln vor einiger Zeit im Hochamt am Sonntag sang. Sowohl in der Zeitschrift «Kloster Einsiedeln», Vorgängerin von «Salve», als auch in den «Meinrads-Raben» durfte ich über meinen Lieblingsautor aus der Jugendzeit schreiben. Nachfolgend die Quintessenz aus diesen Artikeln. Sei mir gegrüsst, du liebes, frommes Thal, Nach welchem tausend, tausend Pilger streben! Es glänzt in dir der Liebe Gral, Und endlich, endlich wird das Wort zum Leben. O lass dir doch den grossen Schatz nicht rauben, Den täglich dir der Herr von Neuem gibt: Es hat wohl jeder seinen Glauben, Doch christlich glaubt nur der, der christlich liebt! Dies ist ein Ausschnitt aus dem Gedicht, das Karl May anlässlich seines Besuches im Klosterdorf ins Gästebuch des Hotels «Pfauen» schrieb. May weilte am 20. September 1901 zu Verhandlungen mit den Herausgebern des «Einsiedler Marien-Kalenders» in Einsiedeln, und nur mit Mühe kann man sich vorstellen, dass er bei dieser Gelegenheit die Stiftskirche mit dem Gnadenbild nicht besucht hat. Jedenfalls schrieb er eine Karte mit der Gnadenkapelle als Sujet. Überliefert ist, dass sich May während seines Besuches in Einsiedeln von Franz Kälin (1880–1953), dem früheren Besitzer des östlich vom «Grossen Kreuz» gelegenen «Landhauses» in dessen Rasierstube rasieren liess. Nachfahren sprechen noch heute von diesem denkwürdigen Moment. Einsiedler Lob für Karl May Karl Mays Gefängnisaufenthalt und seine Flunkereien mit den angeblich selbst erlebten Abenteuern schufen ihm viele Feinde. Einer seiner grössten Gegner war Pater Ansgar Pöllmann aus dem Kloster Beuron. Demgegenüber stehen grossflächige Werbeanzeigen – auch in der Einsiedler Zeitschrift «Alte und Neue Welt» – in denen ExponenKarl May war einer der erfolgreichsten deutschen Autoren (Foto: Wikipedia).

21 ten des deutschen Episkopats Karl Mays Schriften als «frei von sittlich Bedenklichem» bezeichneten und attestierten, dass Mays Werke «Platz im Hause der christlichen Familie» verdienten. Trotz der Anfeindungen hat die Studentenbibliothek des Klosters Einsiedeln den Bestand an Karl May-Bänden nie aussortiert. Im Katalog aus dem Jahre 1908 ist Karl May mit beachtlichen 23 Titeln aufgeführt, die den damaligen «Zöglingen» zugänglich waren. Bereits 1893 hatte Karl May mit der Erzählung «Nûr es Semâ» in «Benziger’s Marien-Kalender» seinem Publikum die Weihnachtsbotschaft vermittelt. Am Schluss heisst es: «Als wir dann abends bei den Feuern sassen und das Friedensmal verzehrten, ertönte oben das Glöckchen wieder. Wir blickten hinauf. Da erschien auf der Höhe Licht um Licht an dem Nadelbaume. Der Einsiedler feierte den heiligen Abend mit einem Weihnachtsbaume. Welch ein Wunder hier im Oriente, mitten unter Beduinen! Und welch ein Anblick für mich, den Deutschen, der sich keine Weihnacht ohne Lichterbaum zu denken vermag.» Dr. Karl May? Ein Jahr später erschien «Christ ist erstanden!» unter der Autorenbezeichnung «Dr. Karl May». Karl May war nie Doktor! «Ein amerikanisches Doppelduell» erschien 1896 im «Einsiedler Marien-Kalender». Winnetou und Old Shatterhand sind in Wyoming und Nebraska unterwegs. Ihre Gegenspieler Slack und Grinder ermorden zwei Goldgräber, beteuern aber vor Gericht ihre Unschuldmit einer Gotteslästerung. Für das angeordnete Gottesurteil werden die beiden Schurken sowie Winnetou und Old Shatterhand mit Messern bewaffnet in einen dunklen Schuppen gebracht. Durch einen Blizzard stürzt das Gebäude ein und Slack und Grinder werden dabei derart verletzt, dass der eine blind und der andere wahnsinnig wird, genau so, wie sie es in ihren gotteslästerlichen Reden beschworen hatten. «Mutterliebe» erschien in zwei Teilen 1897 und 1898 im «Einsiedler Marienkalender». In seinem «Glaubensbekenntnis», das er Ende 1906 verfasste, gibt sich Karl May als grosser Marienverehrer zu erkennen: «Ich glaube an die himmlische Liebe, die zu uns niederkam, für die Sterblichen den Gottesgedanken zu gebären. Indem sie dieses tat, wurde sie für uns zur Gottesmutter. Sie lebt und wirkt, gleichviel, ob wir sie verehren oder nicht. Sie ist die Reine, die Unbefleckte, die Jungfrau, die Madonna!» Bruder Gerold Zenoni Buchhinweis: Im Bamberger Karl-May-Verlag sind die gesammelten Werke von Karl May bis heute in den berühmten grünen Einbänden lieferbar. NOCHMAL S GELE S EN Detail mit Büchern von Karl May aus der Ausstellung Lesehimmel im Kloster Einsiedeln (Foto: Bruder Gerold Zenoni).

22 WALLFAHRT FEBRUAR Gebetsmeinung Weltkirche Für unheilbar Kranke Wir beten, dass unheilbar kranke Menschen und ihre Familien immer die notwendige Pflege und Begleitung erhalten, sowohl in medizinischer als auch in menschlicher Hinsicht. Kirche Schweiz Arme in Lateinamerika, Afrika und Asien brauchen finanzielle Unterstützung und eine gute Ausbildung, um ihre Lebenssituation zu verbessern. Wir beten für diese Menschen und für alle, die sie begleiten. Liturgischer Kalender für den Februar und März 2. Fr Fest Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess) Herz-Jesu-Freitag 4. So 5. Sonntag im Jahreskreis Agathasonntag Bettag um Abwendung von Feuersgefahr 5. Mo Hl. Agatha (†250) Jungfrau, Märtyrin 6. Di Hl. Paul Miki und Gefährten († 1597) Märtyrer 10. Sa Fest Hl. Scholastica Jungfrau, Schwester des Hl. Benedikt 11. So 6. Sonntag im Jahreskreis 13. Di Einsiedler Gebetstag für geistliche Berufe 14. Mi Aschermittwoch Hl. Cyrill (†869) und Hl. Methodius (†885) Patrone Europas 18. So 1. Fastensonntag 22. Do Fest Kathedra Petri 24. Sa Fest Hl. Matthias Apostel 25. So 2. Fastensonntag

23 WALLFAHRT MÄRZ Gebetsmeinung Weltkirche Für die neuen Märtyrer Wir beten, dass diejenigen, die in verschiedenen Teilen der Welt ihr Leben für das Evangelium riskieren, die Kirche mit ihrem Mut und ihrer missionarischen Begeisterung anstecken. Kirche Schweiz Die österliche Busszeit bereitet auf das Osterfest vor. Wir beten für alle Christen und Christinnen, dass die Auferstehung Jesu ihre Existenz verwandelt. 1. Fr Herz-Jesu-Freitag 3. So 3. Fastensonntag 10. So 4. Fastensonntag 13. Mi Einsiedler Gebetstag für geistliche Berufe 17. So 5. Fastensonntag 19. Di Hochfest Heiliger Josef Bräutigam der Gottesmutter Maria Patron der Kirche 21. Do Hochfest Heimgang des hl. Benedikt Abt, Patriarch des abendländischen Mönchtums 24. So Palmsonntag 28. Do Hoher Donnerstag 29. Fr Karfreitag 30. Sa Karsamstag 31. So Hochfest Auferstehung des Herrn

24 WALLFAHRT Fr 2. Darstellung des Herrn – Mariä Lichtmess 11.15 Uhr Eucharistiefeier GK 17.30 Uhr Eucharistiefeier GK 19.00 Uhr Pontifikalamt in der Jugendkirche anschl. Blasiussegen 20.00 Uhr Keine Herz-Jesu-Komplet KK Sa 3. Gedenktag des hl. Blasius 11.15 Uhr Konventamt mit Blasiussegen KK I n allen Messfeiern wird der Blasiussegen erteilt, sowie um 15.00 und 17.15 Uhr GK So 4. Agatha-Betsonntag zur Abwendung von Feuersgefahr 09.30 Uhr Feierliches Konventamt KK 16.30 Uhr Vesper mit Eucharistischer Aussetzung KK a nschl. Eucharistische Prozession GK Sa 10. Fest der hl. Scholastika, Schwester des hl. Benedikt 10.30 Uhr Feierliches Konventamt mit Weihbischof Thomas Maria Renz (Rottenburg-Stuttgart), Diakonenweihe von Frater Meinrad Maria Hötzel OSB KK So 11. Welttag der Kranken 14.00 Uhr Wortgottesdienst mit Krankensalbung GK Di 13. Einsiedler Gebetstag für geistliche Berufe 16.00 Uhr Andacht mit Eucharistischem Segen UK FEBRUAR Gottesdienste in Einsiedeln Abkürzungen: KK Klosterkirche, GK Gnadenkapelle, MK Magdalenenkapelle, BK Beichtkirche, UK Unterkirche Mi 14. Aschermittwoch 11.15 Uhr Pontifikalamt mit Aschenweihe KK I n allen Gottesdiensten Aschenauflegung So 18. Erster Fastensonntag 09.30 Uhr Feierliches Konventamt KK 15.30 Uhr Spirituelle Kirchenführung Beichtkirche 16.30 Uhr Feierliche Vesper KK So 25. Zweiter Fastensonntag – Einsiedler Betsonntag 09.30 Uhr Feierliches Konventamt KK 16.30 Uhr Vesper mit Eucharistischer Aussetzung KK anschl. Eucharistische Prozession GK Am Agatha-Betsonntag, sowie am zweiten, dritten, vierten und fünften Fastensonntag wird zur Vesper das Allerheiligste ausgesetzt und in Prozession zur Gnadenkapelle getragen. Diese Eucharistischen Vespern sind ein spiritueller Geheimtipp (Foto: zVg).

25 WALLFAHRT Fr 1. Herz-Jesu-Freitag 20.00 Uhr Feierliche Herz-Jesu-Komplet KK So 3. Dritter Fastensonntag – Einsiedler Betsonntag 09.30 Uhr Feierliches Konventamt KK 16.30 Uhr Vesper mit Eucharistischer Aussetzung KK anschl. Eucharistische Prozession GK So 10. Vierter Fastensonntag – Einsiedler Betsonntag 09.30 Uhr Feierliches Konventamt KK 16.30 Uhr Vesper mit Eucharistischer Aussetzung KK anschl. Eucharistische Prozession GK Mi 13. Einsiedler Gebetstag für geistliche Berufe 16.00 Uhr Andacht mit Eucharistischem Segen UK So 17. Fünfter Fastensonntag – Einsiedler Betsonntag 09.30 Uhr Feierliches Konventamt KK 15.00 Uhr Musik zur Passionszeit KK 16.30 Uhr Vesper mit Eucharistischer Aussetzung KK anschl. Eucharistische Prozession GK Di 19. Hochfest des hl. Josef 09.30 Uhr Feierliches Konventamt KK 14.00 Uhr Andacht mit Einzel-Segen beim Josefsaltar KK 16.30 Uhr Feierliche Vesper KK MÄRZ Die Heilige Woche im Kloster Einsiedeln Am 24. März 2024 beginnt mit dem Palmsonntag die Heilige Woche, die mit dem Österlichen Triduum von Hohem Donnerstag, Karfreitag, Osternacht und Ostersonntag ihren Höhepunkt erreicht. Die Hauptgottesdienste an den Kar- und Ostertagen finden Sie auf dieser Seite aufgelistet. Eine vollständige Gottesdienstordnung (inkl. Ostermontag am 1. April 2024) mit allen (zusätzlichen) Beichtzeiten finden Sie auf der Webseite www.kloster-einsiedeln.ch/ostern. Wir Mönche freuen uns auf Ihr Mitfeiern und versprechen Ihnen ganz besondere Gottesdienste. Do 21. Hochfest Heimgang des hl. Benedikt 11.15 Uhr Feierliches Pontifikalamt KK 14.00 Uhr Kurze Andacht und Einzel-Reliquiensegen beim Benediktsaltar KK 16.30 Uhr Feierliche Pontifikalvesper KK So 24. Palmsonntag 09.30 Uhr Pontifikalamt mit Palmweihe KK 15.30 Uhr Spirituelle Kirchenführung KK 16.30 Uhr Feierliche Vesper KK Do 28. Hoher Donnerstag 19.00 Uhr Messe vom Letzten Abendmahl KK a nschl. Anbetungsstunden bis 06.00 Uhr UK Fr 29. Karfreitag 08.00 Uhr Feierliche Trauermette KK 13.30 Uhr Kreuzweg im Freien (Treffpunkt vor KK) 16.00 Uhr Karfreitagsliturgie KK 20.00 Uhr A nbetungsstunden bis 06.00 Uhr MK Sa 30. Karsamstag 08.00 Uhr Feierliche Trauermette KK 18.00 Uhr Vesper KK 20.30 Uhr Feier der Osternacht KK So 31. Ostersonntag 08.00 Uhr Eucharistiefeier GK 10.30 Uhr Feierliches Pontifikalamt KK 15.30 Uhr Spirituelle Kirchenführung KK 16.30 Uhr Feierliche Pontifikalvesper KK 17.30 Uhr Eucharistiefeier GK

26 WALLFAHRT Seelsorge Beichtzeiten Sonn- und Feiertage: 08.30–09.15 /10.45–11.00 / 15.00–16.00 /17.00–18.00 Uhr Montag bis Samstag: 10.00–11.00 / 15.00–16.00 / 17.00–18.00 Uhr Das «Goldene Ohr» das.goldene.ohr@kloster-einsiedeln.ch Klosterkirche Ostern bis Allerheiligen: 6.00–21.00 Uhr Allerheiligen bis Ostern: 6.00–20.30 Uhr Segnung von Andachtsgegenständen Montag bis Samstag: 12.00 / 14.55 / 16.15 / 17.00 Uhr Sonn- und Feiertage: 10.45 / 12.00 / 14.55 / 16.15 / 17.00 Uhr Wallfahrtsinformationen Öffnungszeiten Kirchenpforte Montag bis Samstag: 09.00–11.00 / 13.30–16.15 / 17.00–18.00 Uhr Sonn- und Feiertage: 09.00–09.15 / 10.30–11.00 / 11.45–12.00 / 13.30–16.15 / 17.15–18.00 Uhr Wallfahrtsbüro Sie erreichen uns telefonisch von Montag bis Freitag 09.00–11.00 / 13.30–17.30 Uhr November bis Februar sowie während der Sommerferien: 09.00–11.00 Uhr Telefon: +41 (0)55 418 62 70 wallfahrt@kloster-einsiedeln.ch www.wallfahrt-einsiedeln.ch Klosterladen Sonn- und Feiertage: 10.45–16.30 Uhr Montag–Freitag: 10.00–12.00 Uhr / 13.30–17.30 Uhr Samstags: 10.00–16.30 Uhr Telefon: 055 418 64 71 www.klosterladen-einsiedeln.ch Gottesdienste in der Klosterkirche Werktage 06.15 Uhr Eucharistiefeier (Gnadenkapelle) 07.15 Uhr Laudes 09.30 Uhr Eucharistiefeier (Gnadenkapelle) 11.15 Uhr Konventmesse (Hauptaltar) 12.05 Uhr Mittagsgebet 16.30 Uhr Vesper/Salve Regina 17.30 Uhr Eucharistiefeier (Gnadenkapelle) 18.05 Uhr Rosenkranzgebet 20.00 Uhr Komplet Sonn- und Feiertage 17.30 Uhr Vorabendmesse (Hauptaltar) 07.15 Uhr Laudes 08.00 Uhr Eucharistiefeier (Gnadenkapelle) 09.30 Uhr Konventmesse (Hauptaltar) 11.00 Uhr Pilgermesse (Hauptaltar) 16.30 Uhr Vesper/Salve Regina 17.30 Uhr Eucharistiefeier (Hauptaltar/Gnadenkapelle) 18.15 Uhr Rosenkranzgebet 20.00 Uhr Komplet Bitte konsultieren Sie unsere Website: www.kloster-einsiedeln.ch

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